Belgische Pottwal-Aktion sorgt für Aufsehen an der Ostsee

Die Intervention des belgischen Künstlerkollektivs Captain Boomer in Zingst an der Ostsee verursachte am Freitagmorgen viel Wind und Aufsehen und erfüllte damit zumindest ihren Zweck: auf die Vermüllung der Meere aufmerksam machen.

Die hyperrealistische Walfisch-Attrape - 17 Meter lang und bis zum Gestank lebensecht - schien am Strand von Zingst in Mecklenburg-Vorpommern angespült worden zu sein, was gehörige Verwirrung bei den Strandurlaubern und Einheimischen stiftete.

Damit nicht genug: Bald trafen Wissenschaftler in weißen Schutzanzügen ein, um den vermeintlichen Tierkadaver zu untersuchen. In Wirklichkeit waren es Schauspieler, die eine Forscherrolle für die fiktive „International Whale Organisation“ spielten.

Für den Organisatoren des Umweltfotofestivals 'horizonte', das sich gegen die Vermüllung der Meere engagiert, und das belgische Künstlerkollektiv Captain Boomer drohte die Aktion fast ein Nachspiel zu haben: Weil sie zum Einsatz von Polizeikräften geführt habe, überwog die Polizei Ermittlungen.

Denkanstoß von Captain Boomer

Mit seiner Pottwal-Attrape war das Künstlerkollektiv, nach Antwerpen, im vergangenen Jahr auch in Paris zu Gast. Bart Van Peel, der künstlerische Leiter des Kollektivs, versteht, dass sich die Menschen von dieser hyperrealistischen Inszenierung betrogen fühlen können.

"Vielleicht stellen wir das Humorgefühl der Deutschen etwas mehr auf die Probe", sagte Van Peel, aber Ärger oder Geldbußen gäbe es nicht wegen dieser Aktion: "Im Gegenteil, wir inszenieren eine Art Straßentheater mit Pottwal, zu dem auch die Reaktionen der Passanten, die Gerüchte usw. gehören. So erzählen einige, der Wal sei aus dem Plastik, den man in den Mägen der Walfische gefunden habe. Manche sind erschrocken, andere glauben es nicht, fühlen sich betrogen ... Jedenfalls gibt Captain Boomer einen Denkanstoßzu den Bedrohungen der Natur."

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