Premier Michel besucht die irische-britische Grenze

Belgiens Premierminister Charles Michel (MR) befindet sich derzeit zu einem zweitätigen Besuch in Großbritannien und in Irland. Im Rahmen dieses Besuches schaute sich Michel auch die Grenze zwischen Irland und Nordirland an, eine Grenze, die nach dem Brexit wieder bestehen soll. Dies habe auch Einfluss auf Belgien, so der Premier gegenüber der britischen Wirtschaftsministerin Heather Humphreys (Foto).

Nach dem Brexit wird die Grenze zwischen dem EU-Land Irland und dem dann nicht mehr EU-Land Nordirland, das zu Großbritannien gehört, wieder zum Thema. Im Rahmen seines zweitägigen Besuchs auf den britischen Inseln begab sich Belgiens Premierminister Michel auch an diese Grenze: „Was hier nach dem Brexit passiert, hat auch Auswirkungen auf Belgien.“

Michel ist der erste Regierungschef eines EU-Mitgliedslandes, der nach dem Brexit-Entscheid explizit die irisch-nordirische Grenze aufsuchte. Der frankophone Liberale teilt mit der britischen Wirtschaftsministerin Heather Humphreys die gleichen Sorgen. Humphreys sagte gegenüber dem belgischen Premier: „Wir wollen eine harte Grenze vermeiden. Dies würde sowohl den Menschen und dem Handel, als auch dem Friedensprozess enormen Schaden zufügen.“

Inzwischen redet die britische Regierung von schnellen Grenzkontrollen mit neuesten elektronischen und digitalen Mechanismen, doch davon halten die Betroffenen nicht viel. Auch Belgien will eine harte Grenze zwischen den Briten und den Iren vermeiden.

Ziel ist auch, und das wird Michel auch gegenüber der britischen Regierung andeute, Handel und Transport nach dem Brexit nicht zu erschweren. Dies betrifft, so Michel, nicht zuletzt auch die belgischen Nordseehäfen von Gent, Zeebrügge und Antwerpen. Das Beispiel der irisch-nordirischen bzw. irisch-britischen Grenze soll hier Aufschluss bieten oder aber sie gilt als Beispiel dafür, wie es nicht laufen soll…

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