"Biene Maja" macht Werbung für Zigaretten

Die Umweltschutzvereinigung Greenpeace hat eine Kampagne auf den Weg gebracht, mit der sie aufzeigen will, dass Studio 100, ein flämisches Medienunternehmen, dass sich ausschließlich an Kinder richtet, ungesunde und schädliche Produkte vermarktet. Dazu haben sie „Biene Maja“ ausgewählt, eine Figur, die seit einigen Jahren zum „Studio 100-Stall“ gehört. In einem „Werbespot“ wirbt die Biene für Kinderzigaretten.

Studio 100 vermarktet z.B. eine „Plopwurst“, eine Wurst, die eine weitere Figur des Mediengiganten bewirbt, nämlich „Kabouter Plop“, frei übersetzt „Zwerg Plop“. In den Augen von Greenpeace ist es ein Unding, dass ein Medienunternehmen, dass sich fast ausschließlich an Kinder richtet, für „ungesunde Lebensmittel“ wirbt und diese auch noch selbst vermarktet, in dem es dabei die populären Figuren aus dem eigenen Portefeuille einsetzt.

Greenpeace lässt in seinem Fake-Werbespot „Biene Maja“ erzählen, dass Kinder jetzt auch „richtige Kinderzigaretten“ haben können. „Biene Maja“ und eine blonde Freundin, genannt „Goldilocks“, halten Zigaretten aus „handlichen Päckchen“ mit „Honiggeschmack“ in die Kamera… Damit nutzen die Umweltschützer  bei dieser Persiflage alle nur erdenklichen Klischees der Werbewelt.

Man wisse, dass Zigaretten nicht das gleiche seien, wie eine Wurst, so Greenpeace-Sprecher Sebastien Snoeck gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, doch gerade die Wurst, die Studio 100 „aggressiv vermarkte“ sei trotzdem ziemlich ungesund: „Sie enthält zu viel Salz, zu viel Zucker, Fette, Natrium und krebserregende Zusätze.“

"Das geht zu weit"

Studio 100-Boss Hans Bourlon sagte dazu gegenüber VRT NWS, dass Greenpeace hier zu weit gehe: „Das geht weit über das hinaus, was man Parodie nennen kann.“ Greenpeace assoziiere ein bisschen Wurst mit etwas, was Krebs erregt, nämlich mit rauchen. „Das geht zu weit!“, so Bourlon. „Kinder verstehen das nicht. Sie werden sich nur an eine rauchende Biene Maja“ erinnern.

Er fügte hinzu, dass gerade sein Unternehmen gemeinsam mit Greenpeace in Spanien über die Figur „Biene Maja“ ein Projekt unterhalte, dass für den Schutz von Bienen einsetze. Bourlon fordert von Greenpeace, dass der Werbespot verschwindet und dass sich die Umweltschützer öffentlich entschuldigen. Andernfalls werde er Anzeige erstatten. Greenpeace wirbt dafür, dass Kinder weniger Fleisch essen sollen und setzt dabei auf „deftige“ Clips und Spots.

Studio 100

Die flämische Entertainment-Gruppe Studio 100, ist u.a. im Bereich Kinderfernsehen tätig. Dieser Gruppe gehören u.a. die Rechte an „Heidi“, „Wickie und die starken Männer“, „Die Biene Maja“ und „Pipi Langstrumpf“. Nebenbei ist „Studio 100“ erfolgreich mit der Produktion der im niederländischen Sprachraum „weltbekannten“ Mädchen-Popgruppe K3 und mit Musicals. Ihren Ursprung fand Studio 100 im flämischen Kinder-TV mit Sendungen, wie „Kabouter Plop“ (daher stammt der Name Plopsa, der für Themen- und Vergnügungsparks in Belgien, in den Niederlanden, in Deutschland und in Polen steht, die das Studio 100-Subunternehmen Plopsa-Group betreibt) oder „Samson & Gert“.

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