Syrienkämpfer erhielten 200.000 € aus Belgien

In den vergangenen Jahren überwiesen Freunde oder Familienmitglieder aus Belgien stammenden Syrienkämpfern hohe Geldsummen. Insgesamt soll es sich dabei um eine Gesamtsumme über 200.000 € handeln, wie die flämische Wirtschaftszeitung De Tijd am Mittwoch schreibt.

De Tijd beruft sich dabei auf Zahlen der Sondereinheit der belgischen Bundespolizei zur Bekämpfung von Geldwäsche. Diese Soko entdeckte, dass im Zeitraum 2013 bis 2017 rund 200.000 € an belgischen IS-Kämpfern in Syrien und auch im Irak überwiesen worden sind.

Offenbar haben Verwandte oder Freunde von Syrienkämpfern aus unserem Land Geld über Dienstleister oder Wechselstuben wie Western Union überwiesen. Dabei wurden Dienstleister genutzt, die Geld ohne über Banken gehen zu müssen überweisen können. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat inzwischen alle Dossiers von der Soko Geldwäsche erhalten, um eigene Ermittlungen abrunden zu können.

Seit 2016 laufen bereits Ermittlungen gegen Zwischenpersonen im Libanon und in der Türkei, die dieses Geld bar aus Belgien empfingen, um es dann an die Zielpersonen weiterleiteten. Interessant dabei ist, dass die Nachrichtendienste auf diesem Wege auch darüber informiert wurden, welche Kämpfer, nach Europa zurückkehren sollten, um hier möglicherweise Anschläge zu verüben.

Die Soko Geldwäsche erhält ihre Informationen auch direkt von Seiten des Bankwesens und der Wechselbüros. Diese Informationen werden nicht nur mit der Staatsanwaltschaft und den Nachrichten- und Sicherheitsdiensten, sondern auch mit dem Justizministerium geteilt. Bundesjustizminister Koen Geens (CD&V) kündigte in diesem Zusammenhang an, Gespräche rund um die Terrorfinanzierung mit dem Bankwesen und anderen privatwirtschaftlichen Einrichtungen führen zu wollen.

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