Todesstrafe für belgischen Syrienkämpfer im Irak

Tarik Jadaoun, ein belgischer Syrienkämpfer, ist im Irak zum Tode verurteilt worden, weil er die Terrormiliz IS unterstützte. Das hat ein Gericht in Bagdad entschieden. Der Mann aus Verviers (Ostbelgien) wurde nach dem Kampf in Mossul festgenommen. Er ist der erste belgische Syrienkämpfer, gegen den das Todesurteil ausgesprochen wurde. Tarik Jadaoun kann noch in Berufung gehen.

Vor vier Jahren zog Tarik Jadaoun (29) - auch bekannt unter dem Namen Abou Hamza al-Belgiki -  für den Kampf nach Syrien. Er schloss sich dort der Terrorgruppe IS an. Er sagte aus, dass er auch Kindsoldaten ausgebildet habe. Außerdem war er in dem Propagandafilm des IS nach den Anschlägen des 22 März in Belgien zu sehen. In dem Film hatte die Terrormiliz Islamischer Staat die Anschläge für sich beansprucht.

Nach dem Fall von Mossul konnte Jadaoun im Juli letzten Jahres festgenommen werden. Seither sitzt er in einem irakischen Gefängnis.

Vor zwei Wochen musste er wegen Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Gruppierung und unerlaubten Eindringens in das Land vor Gericht erscheinen. Vor Gericht minimalisierte er jedoch seine Rolle. So erklärte er u.a.: "Ich habe zwar gegen die kurdische PKK gekämpft, aber ich war kein IS-Kämpfer. Ich arbeitete für den IS im Krankenhaus al-Joumhouriya in Mossul und später war ich Chef eines mobilen Krankenhauses in Makhoul. Ich kümmerte mich um die Zivilisten und die Kämpfer."

Dem Richter gegenüber zeigte er Reue: "Es tut mir leid, ich bin auf die schiefe Bahn geraten und möchte an Ihre Güte appellieren."

Doch der Richter im Irak hat Jadaoun zum Tod durch Erhängen verurteilt. Belgien hat kein Auslieferungsabkommen mit dem Irak oder Syrien. Jadaoun kann im Irak allerdings noch Berufung einlegen.

In einem Interview mit der VRT Ende letzten Jahres, hatte Jadaoun noch gesagt, er habe wegen der Todesstrafe im Irak Angst vor einem Prozess dort. Er wolle zurück zu seiner Familie nach Belgien, doch wenn er getötet werde, sei das nicht mehr möglich.

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