Delphine Boël will DNA-Test von König Albert

Die Anwälte von Delphine Boël (Foto l.) ziehen am Donnerstag vor das Brüsseler Berufungsgericht, um dort einen DNA-Test von König Albert II. (Foto r.) und von Jacques Boël einzufordern. Diese Forderung hat einen vorläufigen Charakter in Erwartung des eigentlichen Verfahrens, die die frankophone Tageszeitung Le Soir am Dienstag schreibt.

Delphine Boël will seit langem auch juristisch beweisen, dass nicht Jacques Boël ihr leiblicher Vater ist, sondern König Albert II. Im vergangenen Jahr urteilte ein Brüsseler Gericht noch, dass Jacques Boël der gesetzliche Vater der Klägerin sei, auch wenn DNA-Proben ergaben, dass er nicht Delphines Erzeuger bzw. biologischer Vater ist.

Gegen dieses Urteil haben die Anwälte von Delphine Boël seinerzeit Berufung eingelegt. Doch angesichts der Tatsache, dass ein solches Verfahren Monate bis Jahre dauern kann, wollen sie erreichen, dass bei beiden Personen, sowohl bei König Albert II., als auch bei Jacques Boël, DNA-Tests durchgeführt werden.

Dies hat seinen Grund, wie Alain De Jonge, einer der Anwälte der Klägerin angibt: „Angesichts des hohen Alters der beiden Herren wollen wir dies jetzt tun.“ Nur zur Erinnerung: Bei diesem Vorgang handelt es sich um einen vorläufigen Schritt in Erwartung des eigentlichen Berufungsverfahrens.

König Albert II. wird im Juni dieses Jahres 84 Jahre alt und der Geschäftsmann Jacques Boël ist bereits 89 Jahre alt. Boël ist sehr diskret, was sein Privatleben anbelangt. Zum Versuch Delphine Boëls, herauszufinden, wer ihr leiblicher Vater ist, bzw. Anerkennung von Seiten König Alberts zu erhalten, von dem sie vermutet, dass dieser ihr echter Vater ist, hat sich der hoch betagte Geschäftsmann bisher nie öffentlich geäußert.

Hintergrund

Delphine Boël (50) kämpft bereits seit 2013 um die Anerkennung als Tochter König Alberts II. Sie gab als Begründung an, ihre Mutter, Baronin Sybille de Sélys-Longchamps, und der damalige Prinz Albert (der Bruder von König Baudouin und Vater des heutigen belgischen Monarchen, König Philippe) hätten vor Jahrzehnten eine Affäre gehabt.

Ex-König Albert II. hatte stets bestritten, der leibliche Vater von Delphine Boël zu sein. Er räumte jedoch vor Jahren zurückhaltend im Rahmen einer Weihnachtsansprache an die Belgier ein, dass seine Ehe mit seiner Gemahlin, Ex-Königin Paola, nicht von Krisen verschont gewesen sei. König Albert II. nahm vor einigen Jahren zu Gunsten seines Sohnes, dem heutigen König Philippe, Abstand von belgischen Thron.

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