Rheinland-Pfalz will Klage gegen Tihange beitreten

Das Land Rheinland-Pfalz wird sich laut einer Meldung des SWR an der Klage von Greenpeace Belgien gegen die umstrittenen Meiler in den belgischen Atomkraftwerken Tihange und Doel beteiligen. Das hat der rheinland-pfälzische Ministerrat beschlossen und einen entsprechenden Antrag an den belgischen Staatsrat gerichtet. Tihange (Foto) liegt nur 80 Kilometer von der belgisch-rheinland-pfälzischen Grenze in der Eifel entfernt.

Das Atomkraftwerk Tihange  ist schon seit mehr als 40 Jahren am Netz. Es stelle ein inakzeptables Risiko für die gesamte Region dar, sagte der pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne).

Die Klage richtet sich u.a. gegen die zuletzt erteilte Laufzeitverlängerung für den umstrittenen Meiler Tihange 2 (der Meiler wird von einem stählernen Mantel umgeben, der von unzähligen Haarrissen durchzogen ist) um 10 Jahre.

Kritiker fordern die sofortige Abschaltung von Tihange 2 und von weiteren veralteten Reaktoren. Aus pfälzischer Sicht ist vor allem das AKW Tihange eine Gefahr für Mensch und Natur.

Kläger in dem Verfahren gegen die umstrittenen Atommeiler in den Kernkraftwerken Tihange bei Lüttich und Doel bei Antwerpen sind Greenpeace Belgien und die Association Benegora, die sich zur Aktionsgruppe „Stop Tihange“ zusammengeschlossen haben.

Unterstützt wird die Klage auch vom „Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie“, von mehreren weiteren niederländischen Anti-Atomkraftgruppierungen, von den belgischen Anti-AKW-Initiativen „Fin du nucléaire“ und „Réveil anti nucléaire“ sowie von „Stop Tihange Deutschland“.

Angeschlossen haben sich auch die Städteregion Aachen und das Land Nordrhein-Westfalen. Die Klage vor dem belgischen Staatsrat richtet sich gegen den belgischen Staat und gegen die belgische Bundesagentur für Nuklearkontrolle (FANC).

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