Flixbus: Konkurrenzkampf mit Belgiens Eisenbahn

Das deutsche Fernbusunternehmen Flixbus wird auf seinen internationalen Fahrten, die Belgien durchqueren, auch Fahrten innerhalb unseres Landes anbieten. Flixbus hofft damit, jährlich bis zu 2 Millionen Fahrgäste befördern zu können und tritt damit in den Wettbewerb mit den belgischen Verkehrsträgern. Die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB lässt sich auf diesen Wettbewerb ein.

Die grünen Reisebusse von Flixbus gehören bereits seit etwa 3 Jahren zum Straßenbild in Belgien. Städte wie Ostende, Brüssel, Gent, Brügge oder Antwerpen sind Ziel und/oder Ausgangspunkt von internationalen Verbindungen mit London, Paris, Amsterdam, Köln, München oder anderen deutschen Städten.

Ab dem 26. April will Flixbus auch innerbelgische Fahrten auf diesen Strecken anbieten. Das können Verbindungen zwischen Ostende und Brüssel sein oder zwischen Gent und Hasselt, zwischen Brüssel und Lüttich uvm. Fahrten zwischen Brüssel und Antwerpen werden bereits jetzt angeboten.

Spätestens seit dem die belgische Bahn ihre Intercity-Züge zwischen Brüssel und Amsterdam über die Hochgeschwindigkeitsstrecke HSL-Zuid in den Niederlanden fahren lässt, sind hier die Fahrpreise angehoben worden. Dies lässt vermehrt Reisende von der Bahn auf den Flixbus umsteigen, zumal hier die Tarife auch auf kürzeren Verbindungen deutlich günstiger sind.

Konkurrenz mit der belgischen Bahn

Dem Vorhaben von Flixbus, auch innerbelgische Fahrten anzubieten, waren umfangreiche administrative Zulassungen vorangegangen, denn dies braucht auch grünes Licht von regionalen und föderalen Behörden in Belgien. Ab dem 26. April konkurriert Flixbus aber endgültig mit der belgischen Bahngesellschaft NMBS/SNCB bzw. auf kleinerer Ebene mit der regionalen flämischen Nahverkehrsgesellschaft De Lijn. Fahrpreise von 3,99 € für einfache Fahrten zwischen zwei belgischen Metropolen sind kaum noch zu unterbieten…

Zum Vergleich: Fahrten von Antwerpen nach Brüssel kosten bei der belgischen Bahn 7,70 € und bei Flixbus 4,99 €. Aber, die Bahn steht nicht im Stau. Dies führt die NMBS/SNCB als Wettbewerbsvorteil an. Die belgische Bahn lässt sich auf die Konkurrenz mit Flixbus nach eigenen Angaben gerne ein.

Die Lancierung von belgischen Inlandsangeboten geht einher mit der Ausweitung von internationalen Flixbus-Verbindungen über Belgien bzw. von und nach Belgien. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Zielen in Deutschland, Frankreich, in den Niederlanden und in der Schweiz. Die Verbindungen Brüssel-Paris und Brüssel-Amsterdam gehören nach Flixbus-Angaben bereits jetzt zu den erfolgreichsten Routen der Gesellschaft.

Vorteile auch für Belgiens Wirtschaft

Flixbus führt auch an, dass die ausgeweiteten Aktivitäten in Belgien auch einen landesspezifischen wirtschaftlichen Aspekt haben. So lässt Flixbus auch beim flämischen Buskonstrukteur Van Hool neue Doppeldecker-Reisebusse bauen und das Reisebusunternehmen Staf Cars aus Lommel in der Provinz Limburg setzt als Flixbus-Subunternehmer 62 Fahrer für das deutsche Unternehmen ein.

Mit Flixbus sind bereits 4 internationale Fernreisegesellschaften, die Fahrten mit Busse anbieten, am hiesigen Markt aktiv. Weitere Konkurrenten sind demnach Ouibus, Megabus und Eurolines. Innerbelgische Fahrten bietet bisher allerdings nur Flixbus an.

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