Arcelor Mittal will einen Teil seiner Aktivitäten in Lüttich abstoßen

Der Spitzenmanager von Arcelor Mittal Belgien, Manfred Van Vlierberghe, hat am Donnerstag mitgeteilt, dass der Stahlkonzern einen Teil seiner Aktivitäten verkaufen müsse. Dies erfolge vor dem Hintergrund der Übernahme des italienischen Stahlwerks Ilva. Es soll sich u.a. um Anlagen in Lüttich handeln, bestätigen Gewerkschaftkreise.

Mit dem Verkauf erfülle man laut Van Vlierberghe eine Auflage der Europäischen Kommission. Die will eine Monopolstellung des Stahlkonzerns verhindern.

Die italienische Regierung hatte letztes Jahr ein Konsortium aus ArcelorMittal, Marcegaglia und der Bank Intesa Sanpaolo für die Übernahme des Stahlwerks Ilva auserwählt. Das Konsortium bezahlt 1,8 Milliarden Euro und investiert noch einmal 2,4 Milliarden Euro. In Tarente hat Ilva die größte Stahlfabrik von Europa.

Das Unternehmen steht schon seit mehreren Jahren unter staatlicher Aufsicht. Durch die Übernahme besteht die Gefahr einer Monopolisierung bestimmter Produktionslinien durch Arcelor Mittal. Arcelor Mittal muss deshalb mehrere Aktivitäten abstoßen. Der belgischen Direktion zufolge würden dabei die Anlagen in Lüttich ins Auge gefasst. Die Gewerkschaften ihrerseits betonen, dass dort nicht alle Aktivitäten abgestoßen werden sollen, sondern nur ein Teil.

Es handelt sich unter anderem um die Färberei in Ramet und die Galvanolinien in Flémalle. Dort werden jährlich rund 500.000 Tonnen produziert, vor allem für den Autosektor.

Am 21. Mai sollen die Mitarbeiter mehr Details zu hören bekommen, weiß die Zeitung L'Echo zu berichten.

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