Zaventem: Enttäuschende Gedenkfeier am Flughafen

Die Gedenkzeremonie für die Opfer des Anschlags auf den Nationalflughafen in Zaventem am 22. März 2016 verlief am Donnerstagmorgen nicht unbedingt dem Anlass entsprechend. Technische Probleme mit der Tontechnik sorgten dafür, dass die Anwesenden über den Ablauf der Veranstaltung im Ungewissen blieben.

„Niemand wusste, wann die Schweigeminute angefangen hatte und wann sie zu Ende war“, sagte einer der Anwesenden nach der Zeremonie. Dann sorgte ein scharfer Summton für eine regelrechte Lärmbelästigung, was den Nahestehenden eines der Opfer verärgerte: „Ich bin sehr enttäuscht. Das macht unseren Schmerz noch größer.“

Eigentlich sollte die Schweigeminute in dem Moment beginnen, in dem Premierminister Charles Michel (MR) Blumen vor die Gedenktafel für die Opfer niederlegte, doch VRT-Korrespondentin Helen Goedgebeur stellte fest, dass der Premier die Blumen zuvor längst abgelegt hatte.

Das bedeutet, dass exakt zwei Jahre nach der Explosion, um genau 7:58 Uhr, nichts passierte und eh die Anwesenden reagieren konnten, sahen sie die Mitglieder der Regierung bereits die Abflughalle wieder verlassen.

„Es hätte so schön sein können…“

Danielle Iwens, eine Mitarbeiterin des Brussels Airport, die bei dem Selbstmordattentat einen Kollegen verlor, zeigte sich sehr enttäuscht: „Es hätte so schön sein können, doch es wurde ein Moment der Enttäuschung. Als die Minister abzogen, habe ich auf meine Uhr geschaut. Es war 7:57.“

Aus dem Kabinett des Premierministers verlautete, dass man gemeinsam an dieser Zeremonie mit den Opfervereinigungen lange gearbeitet habe. Anke Franssen, die Sprecherin des Flughafens, sagte danach gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, dass man die Tonanlage während der Schweigeminute abgeschaltet habe. Beim Wiederanschalten habe es dann eine Störung gegeben, die für den lauten Summton gesorgt habe.

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