Belgien: Mehr Kontrollen nach dem Fleischskandal

Belgiens Landwirtschaftsminister Denis Ducarme (MR - kl. Foto) kündigte im Rahmen einer Sitzung des parlamentarischen Ausschusses Volksgesundheit und Unternehmenswelt an, dass die Lebensmittelbehörde FAVV zusätzliche Kontrollen im gesamten Fleischsektor durchführen muss. Diese Kontrollen sollen ausnahmslos unangekündigt erfolgen, so Ducarme.

Der Landwirtschaftsminister gab im Ausschuss Erklärungen zum Bericht der Lebensmittelbehörde FAVV nach den beiden problematischen Fleischlieferungen von zwei Unternehmen an das Kosovo. Hier wurden abgelaufene Fleischmengen und Schlachtabfälle mit falschen Etiketten gekennzeichnet und für den Export freigegeben.

Jetzt soll die Lebensmittelbehörde, die für die Sicherheit in der gesamten Lebensmittelkette in Belgien zuständig ist, zusätzliche und unangekündigte Kontrollen durchführen und zwar pro Unternehmen jeweils eine Überprüfung je Trimester. In Belgien sind laut Agrarministerium in Brüssel 106 Schlachthöfe, 476 fleischverarbeitende Betriebe und 478 Kühlanlagen für Fleisch in Betrieb.

Landwirtschaftsminister Ducarme gab kritisierte im Ausschuss die Arbeit der FAVV und warf der Behörde vor, sie hätte im Zuge der Veviba-Affäre (dieses zur Verbist-Fleischgruppe gehörende Unternehmen liegt am Ursprung des Skandals) mehr tun können. Bei der FAVV hatte es dazu geheißen, man habe die Ermittlungen von Justiz und Polizei nicht behindern wollen…

Ducarme stellte sich z.B. die Frage, warum die Behörde nicht schon eingeschritten war, als die Ausfuhrzertifikate vorgelegt wurden. Inzwischen laufen gleich zwei Audits bei der Lebensmittelbehörde FAVV, die jeweils von der belgischen Bundesregierung in Auftrag gegeben wurden - eines von Seiten des Agrarministerium und eines von Seiten des Gesundheitsministeriums.

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