CO2-neutrale Biogasanlage für Grünabfälle in Geel

Der Kommunalverband IOK aus Geel in der flämischen Provinz Antwerpen wird im November die erste Biogasanlage Belgiens in Betrieb nehmen, die Energie aus gärenden Grünabfällen gewinnen wird (Foto). Das bedeutet, dass rund 1.000 Haushalte mit Küchen- und Gartenabfällen beheizt werden könnten. Der Clou dabei ist die Tatsache, dass diese Energiegewinnung quasi CO2-neutral ist.

Eigentlich wird aus den Grünabfällen, die die Kommunalverbände in Flandern einsammeln, nährstoffreiche Gartenerde gewonnen. Doch beim Kompostieren von Grünabfällen entstehen Gase - Biogase. Dies bietet interessante Möglichkeiten zur Energiegewinnung, ist dieses Biogas doch im Gegensatz zu Erdgas mehr oder weniger CO2-neutral.

Natürlich gibt auch dieses Gas CO2 frei, doch es entstammt aus Pflanzen, die entweder noch bestehen oder die nachwachsen bzw. aus Pflanzen, die durch Neubepflanzung ersetzt werden. Das macht sie in der Praxis CO2-neutral.

Gemeinhin werden Biogasanlagen in Belgien (und anderswo) als grüne und nachhaltige Energiequellen angesehen werden und dies nutzen einige Kommunalverbände im belgischen Bundesland Flandern. Sie kompostieren Grünabfälle aller Art und gewinnen Biogas aus dem Gärungsprozess der verrottenden Pflanzen. Dieses Biogas wird dann in den Erdgaskreislauf integriert, um Wärme und/oder Elektrizität zu gewinnen.

Die Interkommunale IOK in Geel will aber die so gewonnene Energie zum Betrieb der eigenen Anlagen einsetzen und sie will damit in einer ersten Phase die „Kolonie“ in der Gemeinde Merksplas damit mit Energie versorgen. Hier befindet sich derzeit ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge und eine Strafanstalt.

Ziel ist aber mittelfristig, bis zu 1.000 Haushalte mit der eigenen Biogasanlage zu versorgen. Der belgische Gasnetzbetreiber Eandis wird aber auf jeden Fall eine neue Leitung und einen Anschluss an das allgemeine Erdgasnetz an die Biogasanlage von Geel legen.

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