Börsengang: Wohin mit der Belfius-Kunstsammlung?

Die belgische Bundesregierung will die im Zuge der Finanzkrise 2011 verstaatlichte Belfius-Bank (damals noch Dexia) vollständig oder in Teilen an die Börse bringen, sprich in private Hände geben. Doch was geschieht im Zuge dessen mit der umfangreichen Kunstsammlung der Bank? Die Belfius Art Collection zählt etwa 4.300 Werke. Die Sammlung geht von Rubens und Bruegel bis hin zu Zeitgenossen, wie Tuymans oder De Bruyckere.

Große Teile dieser Sammlung sind im Belfius-Turm am Rogierplatz zwischen Nordbahnhof und dem Einkaufsviertel an der Nieuwstraat/rue Neuve untergebracht. Die anderen Werke wurden Museen als Dauerleihgabe abgegeben. An den Wochenenden kann die Sammlung im Belfius-Turm nach Terminabsprache besichtigt werden.

Der flämische Abgebordnete im Bundesparlament Jean-Jacques De Gucht (Open VLD) schlägt jetzt vor, die Sammlung in den Börsengang gar nicht mit einzubringen.

Er weist auf die enormen Mittel aus Geldern der Steuerzahler, die für die Rettung der Belfius-Bank aufgewendet werden mussten hin: „Eine Dankeschön wäre hier angebracht. Wir müssen die Eigentumsrechte dieser Kunstwerke für die zukünftigen Generationen sichern.“

Diese Belfius-Kollektion ist die größte Kunstsammlung Belgiens. Darunter sind Spitzenwerke von belgischen Künstlern, wie Antoon Van Dijck, James Ensor, Rik Wouters, Roger Raveel oder René Magritte. Die Regierung will Belfius noch vor dem kommenden Sommer teilprivatisieren.

Bleibt die Sammlung im Zuge des Börsenganges im Paket enthalten, muss der Wert jedes einzelnen Werkes festgelegt werden. Das, so De Gucht, werde sehr lange dauern und den gesamten Vorgang in die Länge ziehen. Dies sei in niemandes Interesse.

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