Schwarzbuch der Trucker: Schlechte LKW-Rastplätze

Das siebte Trucker-Schwarzbuch seit 2007 zu den Zuständen auf den belgischen LKW-Park- und Rastplätzen bringt keine neuen Erkenntnisse und schon gar keine Verbesserungen zutage. Die Klagen bleiben die gleichen: Zu klein, zu dreckig, zu unsicher. Die sozialistische Transportgewerkschaft BTB befragte 1.200 Trucker aus dem ganzen Land und immer wieder hörte sie das gleiche Mantra.

Die Transportgewerkschaft BTB bleibt bei der Ansicht, dass ausreichende, komfortable und sichere LKW- Park- und Rastplätze einen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben und deshalb stellen sie den betroffenen Fahrern stets die gleichen Fragen, um die Wichtigkeit dieses Themas immer wieder in Erinnerung zu rufen.

Die Ergebnisse der jüngsten Befragung sind ernüchternd. 92,2 % der belgischen Trucker sind der Ansicht, dass die Zahl der Rastplätze und/oder der Stellplätze nicht ausreicht. Und fast 80 % der Befragten das die Anlagen nur schlecht unterhalten sind oder gereinigt werden. Zu wenig Mülleimer, zu selten geleerte Mülleimer, überall achtlos weggeworfener Abfall…

Die gleiche Zahl der belgischen LKW-Fahrer ist der Ansicht, dass es um die sanitären Zu- und Umstände der Rastplätze ebenfalls nicht immer zum Besten steht. Zu wenige Duschen, manchmal gar keine vernünftige Dusch- oder Waschgelegenheit… Und 90 % der hiesigen Trucker sind der Ansicht, dass die Parkings nicht sicher sind.

Nicht wenige der Fahrer weichen deshalb auf die geschützten und von privaten Sicherheitsfirmen bewachten Rastplätze aus, um zu vermeiden, dass ihre Ladung gestohlen wird oder dass sich illegale Migranten in den Laderaum schmuggeln, um irgendwie auf die britischen Inseln zu gelangen. Doch diese Rastplätze sind teuer und nicht alle Transportunternehmer wollen für diese zusätzlichen Kosten aufkommen. Die Fahrer und die BTB fordern übrigens überall mehr Kontrollen durch die Polizei auf den Rastplätzen (Foto oben).

Problem Kleinlaster und Sprinter

Die BTB hat auch selbst Rast- und Parkplätze für Lastwagen in ganz Belgien besucht und beobachtet und dabei ein weiteres Problem bemerkt. Hier seien enorm viele Kleinlaster oder Lieferwagen meist mit osteuropäischen Kennzeichen zu beobachten. Dies ist den meisten Truckern auch schon aufgefallen.

Diese Transportfahrzeuge stellen für den LKW-Transport eine unangenehme Konkurrenz dar. Zum einen brauchen sie keine Tachoscheiben. Dadurch brauchen die Fahrer auch keine Fahrt- und Ruhezeiten zu beachten. Zudem brauchen die Fahrer keinen LKW-Führerschein. Nicht zuletzt umgehen die Unternehmen, die solche Fahrzeuge einsetzen, die Maut.

In den Augen der sozialistischen Transportgewerkschaft BTB muss die EU-Kommission auch für Transporter unter 3,5 Tonnen Tachografen verpflichten, denn auch für die Fahrer solcher Autos seien Ruhezeiten notwendig, wenn man die Verkehrssicherheit garantieren wolle. Ein übermüdeter Fahrer sei eine Gefahr für die Straße, egal, ob er mit einem 10-Tonner oder mit „einem kleinen Lastwägelchen“ unterwegs sei, so John Reyanert von der BTB.

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