Wie Tongeren mit der Taubenplage umgeht

Die Stadt Tongeren in der flämischen Provinz Limburg hat auf dem Dach des dortigen Gallisch-Römischen Museums einen Futterautomat für Tauben installiert (Foto), der den Vögeln zu bestimmten Zeiten Mais und… Verhütungsmittel verabreicht. Damit will die älteste Stadt Belgiens die Taubenplage in den Griff bekommen.

Vor genau einem Jahr begann Tongeren damit, aktiv gegen die Taubenplage in der Stadt vorzugehen. Seit dem fütterten drei ehrenamtliche Helfer der Stadt die Tauben mit Mais und gaben dem Futter stets eine kleine Dosis des Medikaments R-12 bei. Das ist ein Mittel, dass die Fruchtbarkeit beeinflusst. Die Tauben von Tongeren wurden stets an drei bestimmten Stellen und zu einem festgelegten Zeitpunkt und zwar am Großen Markt, an der Basilika der Stadt und an der Beginenhof-Kirche.

Doch auch Ehrenamtliche werden schon mal krank oder nehmen Urlaub und deshalb setzt die jetzt einen Futterautomaten für die Tauben ein. Dieser wurde auf dem Dach des Gallisch-Römischen Museums angebracht, weil dieses Gebäude eine zentrale Lage hat. Der Automat gibt zu einem bestimmten Zeitpunkt Futter mit R-12 aus und lockt die Tauben mit einem Glockenton an. Dies zieht die dominanten Tauben an und versorgt die neben Mais auch mit dem Verhütungsmittel.

Der zentrale Standort Museum ist gezielt gewählt, denn dort in der Nähe befindet sich auch der Große Markt mit seinem Ambiorix-Denkmal (Foto unten), wohin viele Touristen strömen und wo viele Restaurants und Cafés Terrassen betreiben. So will man auch vermeiden, dass Gäste der Stadt Tauben füttern und diese damit anziehen. Tongeren ist die älteste Stadt Belgiens. Sie wurde um 15 vor Christus gegründet und entstand aus der römischen Siedlung Aduatuca Tungrorum, die an der Römerstraße von Köln nach Bavay lag. Diese wird heute Via Belgica genannt.

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