Der Eiserne Rhein: Drei Länder, ein Thema
Weyts und Wüst wollen dem Thema Eiserner Rhein neues Leben einhauchen. Beide sehen in der sogenannten 3RX-Trasse, die von Antwerpen aus über Mol und Hamont in Flandern und weiter via Roermond und Venlo in den Niederlanden nach Viersen in NRW verlaufen soll, das interessanteste Projekt.
Die 3RX-Trasse ist übrigens in der Kosten-Nutzungsrechnung bis zu 50 % günstiger, als eine Reaktivierung der historischen Trasse des Eisernen Rheins, die von Roermond aus via Vlotdorp in den Niederlanden und Dalheim in Richtung Mönchengladbach verläuft und von Rheydt aus den Duisburger Hafen erreicht.
Diese Trasse ist besonders in der Provinz Südlimburg in den Niederlanden (aus Natur- und Lärmschutzgründen) und in NRW (aus Lärmschutzgründen) sehr umstritten und wird sowohl von Bürgerinitiativen als auch von Anliegerkommunen abgelehnt. Hinzu kommt noch, dass die Niederlande eine Konkurrenz für ihre schnelle Güterverbindung zwischen Rotterdam und dem Ruhrgebiet, die Betuweroute, nicht unbedingt begrüßen.
(Lesen Sie bitte unter dem Foto weiter)
Doch gerade Flandern, genauer die Häfen von Antwerpen, Gent und Zeebrügge, brauchen mehr Güter auf der Schiene und zwar präzise in Richtung NRW und hier zum Duisburger Hafen und zum Industrieballungsraum Ruhrgebiet. Bis 2030 soll der Frachtverkehr hier um die Hälfte zunehmen.
Das kann bei weitem nicht alles per LKW transportiert werden. Die Straßen und Autobahnen in Belgien sind schon jetzt übersättigt und können kaum noch weitere Verkehre aufnehmen (Archivfoto oben - Antwerpen), auch wenn Flanderns Verkehrsminister Weyts jetzt ein Milliardenprogramm ankündigte, um den Verkehr über die Autobahnen seines Bundeslands zu beschleunigen.
Die Statistiken liegen vor, die technischen Lösungsvorschläge, siehe 3RX-Trasse, sind da, die Verwaltungen haben ihre Arbeit gemacht. Jetzt ist die Politik am Zuge. Die Verkehrsminister Flanderns und Nordrhein-Westfalens, Weyts und Wüst, wollen jetzt, dass dieses Thema auf höchster politischer Ebene bearbeitet wird und setzen alles daran, die Regierungen Belgiens, Deutschlands und der Niederlande in dieser Frage an einen Tisch zu bringen.
Ben Weyts brachte nicht zuletzt auch Europa ins Gespräch. Er will die EU-Kommission mit einspannen: „Weil dies ein besonders hoffnungsvolles Mobilitätsprojekt ist, dass Lastwagen von der Straße holen wird.“