LKW-Rastplätze ab sofort von Privatfirmen bewacht

Seit Dienstagabend bewachen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma FACT fünf Autobahnparkplätze, über die Flüchtlinge und Transmigranten versuchen, auf LKW-Ladeflächen auf die britischen Inseln zu gelangen. In den letzten Wochen eskalierte die Lage hier und die belgische Bundesregierung sah sich dazu gezwungen, hier entschlossener vorzugehen.

In den letzten Jahren versuchten schon viele sogenannte Transmigranten über LKW-Park- und Rastplätze entlang der belgischen Autobahnen in Richtung Seehäfen auf die Ladeflächen von Lastwagen zu klettern, um so nach Großbritannien zu gelangen. Seit die französischen Behörden die illegalen Zeltlager der Flüchtlinge rund um den Hafen von Calais geräumt haben, verlagerte sich dieses Problem massiv nach Belgien.

Menschenschmuggler haben die Autobahn E 40 als besten Weg ausgemacht, um Illegale und Flüchtlinge ohne Papiere auf Lastwagen und Fähren in Richtung britische Inseln zu bringen. Leidtragende sind die Trucker, von denen so mancher schon bedroht wurde. Zuletzt kam es sogar zu Krawallen zwischen Gruppen aufgebrachter Flüchtlinge und der Polizei. Dabei kam einmal ein Flüchtling ums Leben, weil er vor der Polizei auf die Autobahn gelaufen war und überfahren wurde.

Spätestens danach war für Belgiens Innenminister Jan Jambon (N-VA) das Maß voll. Schon länger hatte er davon geredet, die Bewachung von neuralgischen Rastplätzen privaten Sicherheitsfirmen anzuvertrauen. Die Ereignisse der letzten Wochen und Tage haben ihn dazu bewegt, hier Nägel mit Köpfen zu machen. Mitarbeiter der FACT-Gruppe überwachen seit Freitagnacht LKW-Parkplätze mit Hunden.

Jede Nacht nehmen sie fünf Parkplätze unter die Lupe und niemals die gleichen Orte. Wo sie auftauchen, wird zuvor in einer Risikoanalyse mit der Polizei abgesprochen. Flüchtlinge festnehmen dürfen sie nicht. Sie rufen im Falle des Falles die Polizei herbei und sollen nicht zuletzt auch für ein besseres Sicherheitsgefühl der Trucker und der Rastplatz- und Tankstellenbetreiber sorgen.

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