Markante Orte: Brüssels Justizpalast in Bildern

VRT-Onlinefotograf Alexander Dumarey ist stets auf der Suche nach ungewöhnlichen und markanten Orten. Immer wieder versucht er diese Orte in ein besonderes grafisches Licht zu rücken. In einer neuen Reportage nahm er den Brüsseler Justizpalast einmal aus Blickwinkeln unter die Lupe, die den allermeisten von uns verborgen bleiben.

Der Brüsseler Justizpalast thront wie nur wenige Bauwerke über der Hauptstadt und ist von fast überall aus zu sehen. Doch wirklich kennen tut keiner so richtig, vielleicht nicht einmal jene, die dort Recht sprechen, Plädoyers halten und die Akten sortieren. Schon gar nicht die, die hier zu Strafen gleichwelcher Art verdonnert werden. Für viele Zeitgenossen hat ein Justizpalast keinen Reiz, doch dieses altehrwürdige und zu allen Zeiten umstrittene Gebäude hat etwas. Was, das zeigt uns VRT-Fotograf Alexander Dumarey in seiner unnachahmlichen Art.

Doch zuerst einige Fakten. Der Justizpalast entstammt der Planung des Architekten Joseph Poelaert, der im Brüsseler Marollenviertel, dass seinerzeit durch den riesigen Bau in zwei geteilt wurde, der „Schiefe Architekt“ (im Dialekt „Scheven Architek“) genannt wird. Gebaut wurde der Justizpalast vor 134 Jahren. Er ist 160 X 150 Meter groß und 104 Meter hoch. Er steht dort, wo in grauer Vorzeit mal der Brüsseler Galgen gestanden haben soll.

Der Justizpalast übersteht im Laufe der Jahre vieles, sogar eine Brandschatzung deutscher Soldaten beim Rückzug 1944. Damals verbrannten die Archive, ein Teil des hinteren Anbaus, der Saal des Schwurgerichts und die Kuppel. Diese wurde 1947 um 2,5 Meter erhöht neu gebaut. 1986 wurden Gerüste zwecks Gebäudeunterhalt um den Palast montiert und diese Gerüste sind noch heute dort, auch wenn der Justizpalast seit 2001 unter Denkmalschutz steht.

2002 wurde die Kuppel neu restauriert und 2008 wurde ein Antrag auf Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gestellt. Bis 2028 sollen alle Bereiche des Palastes gründlich renoviert worden sein. Bis dahin bleiben die Gerüste stehen. Und, es regnet in den Palast hinein, was für Feuchtigkeit in einigen Bereichen des Gebäudes sorgt. Die Rechtsprechung aber geht unbeirrt weiter.

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