Fall Djalali: Bourgeois reicht Gnadengesuchen ein

Flanderns Ministerpräsident Geert Bourgois (N-VA - Foto) hat dem iranischen Botschafter in Brüssel ein Gnadenersuchen zur Aufhebung der Todesstrafe für den iranisch-schwedischen Wissenschaftler Ahmadreza Djalali zukommen lassen. Der Notfallmediziner und Gastdozent ist im Iran wegen angeblicher Zusammenarbeit mit feindlichen ausländischen Ländern zum Tode verurteilt worden.

Das Gnadengesuchen von Flanderns Landeschef Bourgeois ist für den höchsten geistlichen Führer im Iran bestimmt. Geert Bourgeois schrieb in diesem Zusammenhang auch die Hohe EU-Beauftragte für Außenangelegenheiten, Frederica Mogherini, an. Zeitgleich sendete der Vorsitzende des Europaparlaments, Antonio Tajani, dass er im Fall Djalali dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani einen Brief geschrieben habe, in dem er die Freilassung des Wissenschaftlers fordert.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Todesstrafe für Ahmadreza Djalali (kl. Foto) rechtskräftig sei, weil dessen Anwalt gegen das Urteil keine Berufung eingelegt hatte. Djalalis Ehefrau warf dem Anwalt danach vor, mit der iranischen Führung „gemeinsame Sache zu machen.“ Jetzt, so Ministerpräsident Bourgeois, könne nur noch ein Gnadenersuchen den Gastdozenten der Freien Universität Brüssel (VUB) retten.

Die gesamte akademische Welt in der belgischen Hauptstadt Brüssel, sowohl Studenten und Wissenschaftler, als auch Rektoren und das Personal der Hochschulen und Unis, unterstützen ein Manifest gegen die Todesstrafe für anerkannte Wissenschaftler, wie Djalali. Dem schlossen sich viele Bildungsinstitute aus dem ganzen Land an.

Demonstration

Am Donnerstagabend demonstrierten viele Menschen aus der Freien Uni Brüssel (VUB) gemeinsam mit Amnesty International gegen das Todesurteil für Djalali vor der iranischen Botschaft in Brüssel. Im Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt wurde einstimmig mit den Stimmen von Mehrheit und Opposition eine Resolution gegen das Urteil gegen den VUB-Gastdozenten verabschiedet.

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