1.266 km Stau, 1.000 t Salz, 25,6 Mio. € Schaden

Solch ein Tag Schnee kostet die Volkswirtschaft in Belgien nicht nur Nerven sondern auch Geld. Und es wurde wieder ein Rekord gebrochen: Mit 1.266 km Gesamtlänge waren die Staus am Montagmorgen die längsten ihrer Art in diesem Jahr in Belgien. Doch auch Busse und Bahnen sowie der Flugverkehr hatten ihre Probleme. An den hiesigen Flughäfen ist dieses Problem auch am Dienstag noch nicht behoben.

Am Montagmorgen und auch während des weiteren Tagesverlaufs sorgten Staus, Unfälle und andere wetterbedingte Verkehrsprobleme fast überall in Belgien für Probleme. Da konnten auch 316 Streuwagen nichts dran machen, die alleine auf den Straßen und Autobahnen im belgischen Bundesland Flandern permanent unterwegs waren.

Immer wieder tauchen an solchen Tagen Diskussionen auf, ob bei vorhersehbarem Winterwetter nicht vielleicht LKW-Fahrverbote erlassen werden könnten. Auch die Frage, ob man es den Skandinaviern gleich tun sollte, die statt Salz, das im Schneeregen weggespült wird, durch Sand zu ersetzen, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Und ein Gesetz, dass Winterreifen verpflichtet, scheitert in Belgien immer wieder am Argument, dass Schnee hierzulande doch eher selten fällt…

Auch am Dienstag sorgten winterliche Wetterumstände noch für Verkehrsprobleme. Dabei waren der Süden der Provinz Westflandern und die Regionen Gent und Antwerpen am schwersten betroffen. Hier bildeten sich wieder einige Staus, während die Züge wieder fast problemlos oder nur mit vertretbarer Verspätung fuhren.

Im Flughafen übernachten

An den Flughäfen jedoch blieb die Lage auch am Dienstag noch gespannt. Viele z.B. am Brüsseler Nationalflughafen Zaventem gestrandete Passagiere übernachteten in hastig aufgebauten Feldbetten oder sogar auf dem Boden. Das Rote Kreuz kümmerte sich um Verpflegung und Versorgung der gestrandeten Flugreisenden. Im nahegelegenen Löwen wurden Feldbetten im Event- und Konzertsaal Brabanthal aufgebaut.

Dieses Angebot wurde allerdings kaum genutzt, denn die Fluggäste wollten lieber am Airport bleiben, um eventuell ihre neuen Flüge nicht verpassen zu müssen. Doch es ist immer noch davon auszugehen, dass auch am Dienstag noch Flüge gestrichen werden müssen, denn auch andernorts in Europa leidet der Flugverkehr unter dem teilweise heftigen Wintereinbruch.

Brussels Airlines fliege seit 10 Uhr am Morgen wieder fast nach Plan, hieß es am Dienstagmittag. Doch insgesamt mussten in Zaventem 80 Flüge gestrichen werden und 90 Flüge hatten bei Start oder Landung Verspätung.

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