Discounter überprüft seine Fleischlieferanten

Nach den jüngsten Skandalen um Tierquälerei in Schlachthöfen in Belgien hat sich die Warenhauskette Colruyt dazu entschlossen, ihre Fleischlieferanten selbst zu kontrollieren. Faktisch bedeutet dies, so die flämische Tageszeitung De Standaard, dass Colruyt alle Schlachthöfe vor einem Vertragsabschluss unter die Lupe nehmen will und danach weiter kontrolliert.

Zudem verlangt der belgische Discounter von den ihm angeschlossenen Schlachthöfen und Fleischlieferanten die Einhaltung der hiesigen Regeln zum Tierschutz. Colruyt sah sich nach dem Meldungen zu schwersten Verletzungen aller geltenden Tierschutznormen in Belgien aus den Schlachthöfen von Tielt (Schweine), Izegem (Rinder) und Wingene (Hühner) mit Fragen von Seiten der Kundschaft konfrontiert.

Die Folge davon ist die Ankündigung von Colruyt, bereits seit Anfang Oktober alle 25 Schlachthöfe, mit denen die Warenhauskette zusammenarbeitet, von einem externen und unabhängigen Organ unangekündigt kontrollieren lässt. Laut Direktor Stefan Goethaert, Direktor bei der Colruyt Group, sollen die ersten Kontrollen noch vor Jahresende ausgewertet werden, „wonach diese Schlachthöfe, wenn nötig, Anpassungen durchführen müssen. Aber es kann auch sein, dass wir unsere Zusammenarbeit mit Lieferanten danach beenden.“ Laut Goethart reagieren die betroffenen Schlachthöfe positiv auf dieses Projekt.

Die Kontrollen von Colruyt sollen komplementär zu denen der Behörden sein. In Flandern haben die Landesregierung und der Verband der Schlachthöfe (Febev) eine gemeinsame Konvention zur Einhaltung der Tierschutzregeln vereinbart, doch nicht alle flämischen Unternehmen sind diesem Verband angeschlossen und Colruyt arbeitet auch mit Schlachthäusern in den anderen Landesteilen Belgiens zusammen. Die Rolle der Landes- oder Bundesbehörden in dieser Hinsicht wolle man aber keinesfalls in Frage stellen, so Colruyt Group-Direktor Stefan Goethaert gegenüber De Standaard.

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