Belgiens Premier spricht mit Rajoy über Europol-Kandidatur von Polizeichefin De Bolle

Belgiens Premier Charles Michel hat am Rande des EU-Sozialgipfels im schwedischen Göteborg den Spanischen Premier Mariano Rajoy getroffen. Das Treffen habe etwa 20 Minuten gedauert, hieß es. Die beiden Regierungschefs sprachen unter anderem über die Kandidatur der belgischen Polizeichefin, Hauptkommissarin Catherine De Bolle, für den Posten des neuen Europol-Chefs.

Vor einigen Wochen hatte Michel Emails erhalten, in denen die spanische Regierung verärgert über Äußerungen Michels in der Katalonienfrage reagierte. In den Schreiben wurde damit gedroht, die Unterstützung Spaniens für die Kandidatur Catherine De Bolles wieder zurückzuziehen. Die belgische Polizeichefin ist eine von zwei Kandidaten für den Chefposten bei Europol, der neu besetzt werden soll. Schon bald werden die europäischen Innenminister beschließen, wer den Posten erhält.

Die belgische Regierung hatte als eine von wenigen in Europa Kritik am Vorgehen der spanischen Polizei während des Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien geäußert. Belgien befürchtet nun, dass Spanien seine Drohung wahr macht und De Bolles Kandidatur nicht mehr unterstützen wird.

Neben diesem Thema sprachen Rajoy und Michel auch über die europäischen Agenturen, die vor dem Hintergrund des Brexits aus London auf das Festland verlegt werden müssen. Am Montag wird hierüber abgestimmt. 

Im schwedischen Göteborg hat an diesem Freitagmorgen der EU-Sozialgipfel begonnen, der erste in 20 Jahren.

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