Brüssel: Denkmalschutz für exotische Bauwerke

Die Region Brüssel-Hauptstadt stellt zwei ikonische und exotische Bauwerke unter Denkmalschutz. Dabei handelt es sich um den Japanischen Turm (Foto oben) und um den Chinesischen Pavillon (Foto unten) im Park von Laken in der Nähe des Königspalastes. Beide Gebäude sind schon länger geschlossen und bedürfen dringend einer umfassenden Restaurierung.

Die beiden exotischen Bauten sind weit über 100 Jahre alt und gehören zu den Ikonen Brüssels. Sie stehen in Reiseführern und sind von verschiedenen Autobahnen in Richtung der belgischen Hauptstadt und auch vom Zug aus zu sehen.

Doch unter Denkmalschutz stehen sie bis dato noch nicht. Jetzt aber sieht die Brüsseler Regionalregierung endlich Bedarf. Der Japanische Turm und der Chinesische Pavillon sind seit rund vier Jahren geschlossen und die bis dahin dort gezeigten Sammlungen östlicher Kunst wurden in die Archive des Museums im Jubelpark in Brüssel gebracht.

Der Zustand der beiden Bauten ist nicht mehr besonders gut und einige frühere Renovierungen brachten keine wesentliche Konservierung mit sich. Brüssels Ministerpräsident Rudy Vervoort (PS) will über den Denkmalschutz und über entsprechende Restaurierungen beide früheren Attraktionen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

(lesen sie bitte unter dem Foto weiter)

Der König hat abgeschaut…

König Leopold II. hatte sich im Jahre 1900 zur damaligen Pariser Weltausstellung begeben und war bei deren Eröffnung mit dabei. Doch für den Eiffelturm hatte er kaum Augen, wohl aber für die asiatischen Gebäude, die China und Japan dort aufgebaut hatten. Nicht lange danach gab er dem Pariser Architekten Alexandre Marcel den Auftrag, solche Gebäude für den Park neben seinem Palast in Laken zu entwerfen (historische Ansichten und Pläne unten).

Einige Jahre später waren die Gebäude fertig und eröffnet, der Chinesische Pavillon war zunächst ein Restaurant, doch 1909 verlor der Monarch das Interesse daran und überschrieb die Gebäude und deren Nebengebäude dem belgischen Staat. Was er mit den Gebäuden eigentlich vor hatte, ist nie deutlich geworden. In den Jahren danach fungierten sie als Museum und als PR-Instrumente für den Handel Belgiens mit China und Japan.

Meist gelesen auf VRT Nachrichten