Immer weniger Diamanten-Schleifer in Antwerpen

Die Zahl der Diamanten-Schleifer in Antwerpen geht immer mehr zurück. Laut einer Meldung des VRT-Studios von Radio 2 Antwerpen hat sich die Zahl im Laufe von nur 10 Jahren in etwa halbiert. Wie in fast allen anderen Industriezweigen auch, werden heute viele Aufträge in Billiglohnländer gegeben.
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Melissa Smet, die Direktorin des „Syndikats der Belgischen Diamanten-Industrie“, gab dazu an, dass dieser Trend anhält. Die meisten belgischen Diamanten-Schleifer arbeiten in Antwerpen selbst, im Kempenland am Rande der Scheldemetropole und einige wenige haben ihre Werkstätten auch in der Provinz Westflandern.

Doch ein Großteil dieses Industriezweigs ist im Laufe der Jahre in Richtung Billiglohnländer umgezogen und hat sich inzwischen mehrheitlich in Indien niedergelassen. Übrigens, auch in Antwerpen selbst steigt die Zahl der indischen Diamantenhändler. Da ist der Weg für das Handwerk in Indien natürlich nicht mehr so weit.

Laut Melissa Smet spezialisiert sich Antwerpen auf handwerklicher Ebene auf die schwierigeren Aufträge des Schleifens. Indessen werden die Schleifer immer älter: „Das Durchschnittsalter liegt jetzt bei 46,9 Jahren.“

Daran möchte der Diamanten-Verband etwas ändern und investiert in Ausbildung, damit die in Antwerpen vorhandene Erfahrung an einen jungen Nachwuchs weitergegeben werden kann. Insgesamt beschäftigt die Diamanten-Industrie in Antwerpen etwa 6.600 Mitarbeiter, wovon die meisten allerdings im Handel und im Verkauf tätig sind.

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