N-VA: "Königliche Domäne zugänglich machen"
Die flämischen Nationaldemokraten N-VA werden dazu auf belgischer Bundesebene einen Gesetzesvorschlag einreichen und im Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt reicht die Partei einen entsprechenden Resolutionsvorschlag ein. Die beiden Initiatoren, der Parlamentsabgeordnete Peter Buysrogge und die Brüsseler Regionalabgeordnete Cieltje Van Achter, wollen der Bevölkerung im Norden der belgischen Hauptstadt mehr Grünfläche zur Verfügung stellen.
Buysrogge erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass seit 1903 ein Gesetz besteht, dass die Königlichen Domänen des Landes, die von der „Königlichen Schenkung“ und der sogenannten „Zivilen Liste“ verwaltet werden, zugänglich sind. Damals wurde damit den Bürgern erlaubt, in den Anlagen von Ostende oder Tervueren (Flämisch-Brabant) und im Brüsseler Ortsteil Vorst Obst und Früchte zu pflücken. Doch der Park von Laken am Königspalast wird bis heute davon ausgenommen.
Die N-VA schlägt vor, dass die Anlagen rund um den Königspalast von Laken inklusive der Gewächshäuser weiterhin der königlichen Familie vorbehalten bleiben. Cieltje Van Achter ist der Ansicht, dass dies eine zu rechtfertigende Aufteilung ist: „Das sind also noch 60 Hektar für den König und der Rest ist für das Volk.“
Nicht der erste Vorstoß
Die N-VA ist nicht die erste Partei, die eine Öffnung der „Königlichen Domäne“ in Brüssel/Laken fordert. 2007 versuchten dies auch die flämischen Liberalen Open VLD und 2012 die Sozialisten PS und SP.A. Und Anfang dieses Jahres reichten die flämischen Grünen (Groen) eine entsprechende Resolution im Brüsseler Regionalparlament ein. Und noch im Juni 2017 startete die Brüsseler Bürgerinitiative „Picnic The Streets“, die schon die Fußgängerzone in der Brüsseler Innenstadt durchdrücken konnte, eine dahingehende Aktion.
Der riesige Park, den lediglich König Philippe ab und zu zum Joggen besucht, ist mit 186 Hektar größer als das am dichtesten bevölkerte Brüsseler Stadtviertel Sint-Joost-ten-Noode. Diese Fläche entspricht etwa 250 Fußballfeldern und ist „nur“ halb so groß, wie der Central Park in New York. Ob er jemals öffentlich wird, ist fraglich, denn der König hängt an seinem Park. Und dem Staat sind die Hände gebunden. Die Anlage gehört zu 49 % der staatlich-belgischen Gebäuderegie und zu 51 % der „Königlichen Schenkung“. Und die hat das letzte Wort.