Britische Polizei untersucht möglichen belgischen Link zu Manchester-Attentat

Die britische Polizei untersucht derzeit, ob der 22-jährige Salman Abedi, ein Brite libyscher Abstammung, der für den Anschlag auf das Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande verantwortlich gemacht wird, Verbindungen zu anderen Terrorzellen in Europa und Nordafrika hatte. Eine Fährte der Ermittlungen konzentriert sich darauf, ob der mutmaßliche Selbstmordattentäter Abedi Teil eines größeren Terrornetzwerkes war, dem auch der Belgier marokkanischer Herkunft, Mohamed Abrini angehört. Abrini ist unter anderem als der "Mann mit dem Hut" bekannt, der am Morgen des Attentats vom 22. März am Brüsseler Flughafen gesehen wurde.
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Abrini hatte im Juli 2015 Manchester besucht.

Abrini wurde auf Bildern von Überwachungskameras am Brüsseler Flughafen kurz vor den Anschlägen vom 22. März gesehen. Er wurde seither als "der Mann mit dem Hut" bekannt. Er ist der dritte Terrorist, der zunächst entkommen konnte, aber nach einer Großfahndung doch noch von der Polizei in Brüssel festgenommen werden konnte. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Fahnder wissen bereits, dass Abrini in Manchester war, aber jetzt versuchen sie herauszufinden, ob er Kontakte zu dem Manchester-Attentäter hatte. Abrini ist ein 32-jähriger in Brüssel geborener Belgier marokkanischer Herkunft. Er wurde auch dabei gesehen, wie er vor den Attentaten in Paris und Brüssel £3.000 in bar in einem Park in Birmingham entgegennahm. Das war im Juli 2015.

Trump will Verantwortliche des Lecks zur Verantwortung ziehen

Inzwischen hat die Veröffentlichung von aktuellen Informationen zum Terroranschlag von Manchester in den amerikanischen Medien zu einem handfesten Krach zwischen London und Washington geführt. Das Leck lag nicht im Weißen Haus, wohl aber beim amerikanischen Geheimdienst. An diesem Donnerstag hat der amerikanische Präsident, der sich derzeit in Belgien aufhält, in einem Pressebericht betont, dass er die Verantwortlichen des Informationslecks zur Verantwortung ziehen wolle. Er wiederholte, dass die Beziehungen zwischen den USA und Großbritanniens ganz besondere seien.

Sollte es erforderlich sein, würden die Verantwortlichen mit der ganzen strenge des Gesetzes verfolgt, heißt es in dem Pressekommuniqué des Präsidenten.

Der amerikanische Präsident, der an diesem Donnerstag an einer Sitzung der Nato in Brüssel teilnahm, hatte dort eine Schweigeminute für die Opfer der Terrorattacke von Manchester angestoßen. Bei dem Anschlag starben 22 Menschen, 75 wurden verletzt.

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