NRW ist indirekt an AKW Tihange und Doel beteiligt

Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen ist indirekt über seinen Pensionsfonds am Betreiber der umstrittenen belgischen Kernkraftwerke Tihange (Lüttich) und Doel (Antwerpen) beteiligt. Das Land halte Anleihen und Index-Zertifikate an zwei französischen Energiekonzernen, teilte das NRW-Finanzministerium am Dienstag mit. Nach WDR-Recherchen ist darunter auch Engie, der Betreiber der von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) unlängst „Bröckelreaktoren“ genannten umstrittenen belgischen Meiler.

Der französische Energiekonzern Engie betreibt über seine belgische Tochter Electrabel die Kernkraftwerke Doel bei Antwerpen und Tihange in Huy bei Lüttich (knapp 60 km von Aachen entfernt). Der Energiekonzern EDF ist für die ebenfalls in Deutschland umstrittenen französischen Atomkraftwerke Fessenheim und Cattenom verantwortlich.

Der WDR berichtete dazu am Dienstag in seiner Sendung WDR Aktuell und in der ARD-Tagesschau, dass das Land mit 23,3 Mio. € an den Energiekonzernen und somit indirekt an den „Bröckelreaktoren“ beteiligt sei.

Der NRW-Pensionsfonds hat nach Ministeriumsangaben ein Gesamtvolumen von 10,4 Mia. €. Die Engie- und EDF-Papiere wurden laut WDR-Recherchen zwischen 2012 und 2014 und damit weit vor den neuen „nachhaltigen“ NRW-Anlagerichtlinien für Kapitalanlagen im Pensionsfonds erworben.

Diese neuen Richtlinien werden am 1. Juni 2017 in Kraft treten. Ob diese Anlagen jetzt aufgelöst werden, bleibt in NRW noch unklar.

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