Belgische Polizei bei Terror-Razzia in Spanien

An einer Antiterroraktion in der Umgebung von Barcelona sind auch belgische Bundespolizisten beteiligt. Nach Angaben der katalanischen Polizei wurden am Dienstagmorgen acht Verdächtige festgenommen. Vier von ihnen stehen im Verdacht, Kontakte zu den Attentätern von Brüssel vom 22. März 2016 gehabt zu haben.

Fahnder der katalanischen Polizei, die von belgischen Bundespolizisten begleitet wurden, führten am Dienstagmorgen Razzien in mindestens 12 Wohnungen und Häusern in fünf Dörfern und Vororten von Barcelona durch. Bei dieser Antiterroraktion wurden acht Verdächtige festgenommen.

Nach Angaben der Polizei in Barcelona erfolgten diese Razzien nach acht Monaten Ermittlungen. Von Anfang an sei die belgische Bundespolizei an diesen Ermittlungen beteiligt gewesen, hieß es dazu. Vier der festgenommenen Verdächtigen seien Marokkaner oder marokkanischer Herkunft, so die Polizei in Barcelona. Diese zwischen 31 und 39 Jahre alten Männer sollen Verbindungen zur Terrororganisation IS haben und seien früher vor allem mit Drogendelikten aufgefallen.

Laut katalanischer Polizei liegt hier eine Verbindung zu den Anschlägen auf den Flughafen von Zaventem und die U-Bahnstation Maalbeek in Brüssel am 22. März 2016 vor.

Im Laufe des Dienstagvormittags bestätigten Quellen in Belgien, dass es zwischen den in Spanien festgenommenen Verdächtigen und den Attentätern von Brüssel Kontakte gegeben habe. Wie eng diese Kontakte waren und ob effektiv ein Zusammenhang mit den Anschlägen in unserem Land und den Ermittlungen in Spanien vorliegt, bleibt abzuwarten.

Verdächtige waren vor den Anschlägen in Brüssel

Im Laufe des Dienstag wurde bekannt, dass mindestens drei der in Barcelona festgenommenen Verdächtigen einige Tage vor den Anschlägen vom 22. März 2016 in Belgien waren. Dort hatten sie offenbar Kontakt zu den Attentätern von Brüssel, bzw. mit ihnen nahestehenden Personen. Darunter soll auch Yassine Atar gewesen sein, der Bruder des noch immer flüchtigen mutmaßlichen Kopfes der Attentäter, Oussama Atar. Die Atar-Brüder wiederum sind Vettern der El Bakraoui-Brüder, die an den Anschlägen von Brüssel direkt beteiligt waren.

Offenbar waren sie der belgischen Polizei bereits bei der Schießerei am 16. März 2016 im Brüsseler Stadtteil Vorst aufgefallen. Das war der Tag, an dem Salam Abdeslam entkommen konnte.

Die Ermittlungen in Spanien erfolgten auf Drängen eines Bundesstaatsanwalts aus Brüssel, der mit den Ermittlungen zu den Anschlägen in unserem Land befasst ist. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, dass sie erst am Tag der Attentate auf Zaventem und Maalbeek unser Land verlassen haben und zwar mit einem von Zaventem ausgehenden Flug....

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