Immer mehr Belgier holen sich Malaria auf ihren Reisen

Jedes Jahr nimmt die Zahl der aus dem Urlaub heimkehrenden Belgier, die an Malaria erkrankt sind, zu. 2016 wurden mehr als 300 Fälle registriert und das, obwohl jedes Jahr die Zahl der Malaria-Neuinfektionen weltweit zurückgeht.

Im Zeitraum zwischen 2010 und 2015 sank die Zahl der Malaria-Neuinfektionen weltweit um mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Malaria-Todesfälle ist in dieser Zeit von knapp einer Millionen auf weniger als 500.000 im Jahr zurückgegangen", sagt das Institut für Tropenmedizin (ITG).

Trotz des international räuckläufigen Trends nimmt die Zahl der an Malaria erkrankten belgischen Touristen zu. 2012 registrierte man rund 215 Malariafälle, 2016 waren es 327. Etwa 9 von 10 Ansteckungen erfolgten in Afrika.

Eine echte Erklärung habe man nicht für die Zunahme, aber die Menschen reisten häufiger und auch in immer entferntere Länder. Menschen, die reisten, unterschätzen häufig die Gefahr, an Malaria zu erkranken, sagt Ula Maniewski, Arzt an der ITG-Reiseklinik.

Einen Tag vor dem Welt-Malaria-Tag unterstreicht das Institut die wichtige Rolle der Malariaprävention. Malaria wird durch Mücken übertragen. Moskitonetze und Moskitomilch seien daher besonders wichtig zum Schutz gegen diese Tiere. Da sich Malaria anfänglich durch relativ leichte (grippeartige) Symptome bemerkbar macht, wird darauf hingewiesen, dass bei Krankheit nach einer Reise immer auch Malaria in Betracht gezogen werden sollte.

Ferner können Urlauber Medikamente zur Prävention einnehmen.

Wirken die Pillen nicht mehr?

Ein Problem gibt es offenbar mit den Medikamenten, die die Touristen einnehmen, um wieder gesund zu werden: Die Wirkung der Pillen scheint kontinuierlich abzunehmen.

Ein Teil der Ansteckungen erfolgt bei Menschen, die in ihr Heimatland reisen. So verlieren Afrikaner, die lange in Belgien gelebt haben, teilweise ihre Immunität, die sie aufgrund einer jahrelangen, ununterbrochenen Aussetzung der Krankheit in ihrem Herkunftsland hatten. Diese Gruppe wird deshalb mit Hilfe von Faltblättern in Kirchen informiert.

Inzwischen scheinen aber auch zahlreiche Belgier nach einer Standardbehandlung erneut zu erkranken. Derzeit wird untersucht, ob es Probleme mit bestimmten Medikamenten gibt oder ob gar eine Resistenz gegeben ist. Für Letzters liegen aber vorerst noch keine Beweise vor.

Neuer Impfstoff

Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen großangelegten Test eines neuen Malaria-Impfstoffes in mehreren afrikanischen Ländern angekündigt. Zwischen 2018 und 2020 würden in Kenia, Ghana und Malawi 360.000 Kinder mit dem neuen Mittel geimpft, teilte die WHO an diesem Montag mit. Der Impfstoff heißt Mosquirix und wird auch RTS,S genannt.

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