Jambon: "Getöteter Angreifer war ein Franzose"

Die belgische Regierung hat bestätigt, dass der 39-jährige Angreifer am gestrigen Donnerstagabend in Paris die französische Staatsbürgerschaft besitze, konnte jedoch noch nicht ausschließen, dass keinerlei Verbindung zu Belgien bestehe. Die belgische Staatsanwaltschaft hat inzwischen bestätigt, dass es vorerst keine Verbindungen zwischen dem Angriff auf die Polizisten in Paris und Belgien gebe.

"Der gestern getötete Kriminielle war ein Franzose", betonte der belgische Innenminister Jambon am Freitagmorgen. "Er war ohne Zweifel kein Belgier. Bestehen noch Verbindungen zu den Belgiern? Das ist Teil der Ermittlungen. Hierzu kann ich nichts sagen".

Nach Auffassung von Jan Jambon, sei der Täter bei den belgischen Behörden bekannt gewesen. Für weitere Informationen müsse man die Pressekonferenz des französischen Staatsanwaltes abwarten.

Der Innenminister bestätigte auch noch, dass die elf Wahlbüros in Belgien im Hinblick auf die erste Runde der Präsidentenwahl in Frankreich am Sonntag im Schutz besonderer Sicherheitsmaßnahmen stünden. Der Minister prüfe nun, ob diese noch weiter verstärkt würden.

Ein Polizist wurde bei dem Angriff am Donnerstagabend auf der Champs-Elysées in Paris getötet, zwei weitere Beamte verletzt. Auch eine deutsche Person wurde leicht verletzt. Der Täter wurde noch am Ort des Geschehens erschossen.

Falsche Fährte

Am gestrigen Donnerstagabend zirkulierte der Name eines Belgiers als Mittäter in den sozialen Medien. Diese Information ist jedoch falsch wie sich herausgestellt hat.

Bei dem erschossenen Angreifer Karim Cheurfi ist ein Schreiben mit Verweis auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefunden worden. Auf dem Zettel werde der IS verteidigt, verlautete am Freitag aus Ermittlerkreisen.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die Bluttat für sich reklamiert, doch die französischen Nachrichtendienste zweifeln daran. Das schreibt die französische Zeitung "Le Parisien" am Freitag. Die Nachrichtendienste gehen offenbar davon aus, dass IS von dem Verbrechen von Karim Cheurfi profitiert, ihn aber nicht hierzu angestiftet habe, will das Blatt wissen.

Die belgische Staatsanwaltschaft hat inzwischen bestätigt, dass es vorerst keine Verbindungen zwischen dem Angriff auf die Polizisten in Paris und Belgien gebe.

Belgiens Innenminister Didier Reynders fügte hinzu, dass dies wieder einmal zeige, wie wichtig es sei, auf europäischem Niveau zusammenzuarbeiten. Weiter betonte er: "Der Täter ist ein Franzose. Was wir aber nicht wissen ist, woher der Verweis der Terrororganisation auf den Beinamen, der einen Link zu Belgien herstellt, kommt." In dem Schreiben des IS wird als Name des Angreifers ein gewisser Abu Yussuf Al-Balgiki erwähnt, das heißt "der Belgier". Ein Name, der deshalb noch lange nicht die Behauptung zulässt, der Verdächtige sei ein Belgier.

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