Komplett elektrisch betriebene Busse in Gent, Antwerpen und Löwen

Die flämische Nahverkehrsgesellschaft De Lijn wird sechs komplett elektrisch betriebene Busse und dazugehörige Ladestationen bestellen. Sie will sie auf Strecken in Gent, Antwerpen und Löwen testen. Der Verwaltungsrat der flämischen Nahverkehrsgesellschaft hat dem Kauf zugestimmt, meldet De Lijn an diesem Donnerstag.

Der Einsatz der Busse ist für 2019 geplant. "Mit dem Projekt in Antwerpen, Gent und Löwen wollen wir die Durchführbarkeit des Vorhabens testen sowie die Integration im öffentlichen Verkehrswesen und die Leistungen bei der Stromversorgung. Daneben können unsere Techniker und die für die Strecken zuständigen Mitarbeiter Erfahrungen damit sammeln",  wird der Generaldirektor Roger Kesteloot in der Presseagentur Belga zitiert.

Noch ist unklar, wer die Busse bauen wird. Derzeit ist De Lijn auf der Suche nach möglichen Anbietern. Belgien hat zwei wichtige Busbauer, VDL in Roeselare (Westflandern) und Van Hool in Koningshooikt (Provinz Antwerpen).

Noch vor kurzem hat VDL einen Rekordauftrag für hundert E-Busse aus den Niederlanden erhalten. Mit einer derart großen Bestellung aus Flandern wird zur Zeit noch nicht gerechnet. 

Zunächst müsse sich die Technologie noch verbessern und die Preise sinken, heißt es bei De Lijn. Der flämische Verkehrsminister Ben Weyts weist darauf hin, dass De Lijn in seinem Park Fahrzeuge unterhält, die teilweise elektrisch oder hybrid betrieben würden. Dabei handelt es sich vor allem um Hybridbusse. Hiervon besitzt die Gesellschaft bereits über 200. Vollständig betriebene E-Busse hat De Lijn lediglich in Brügge im Einsatz. Dort fahren drei Busse im Rahmen eines laufenden Versuchsprojekts.

Der Unterschied zu den E-Bussen für Gent, Antwerpen und Löwen ist, dass die Busse in Brügge ohne Kabel aufgeladen werden (induktiv).

"Wir haben gesehen, dass 95 Prozent der Elektrobusse in Europa konduktiv geladen werden (Aufladen über Kabel, Red.!). Wir folgen der Entwicklung auf dem Markt", so der Sprecher Tom Van de Vreken von De Lijn. Ferner habe sich De Lijn für Busse mit einer kleineren Batterie entschieden, die schnell an der Endstation aufgeladen werden können.

Eine kleinere Batterie bedeutet mehr Sitzplätze. Allerdings können diese Busse dann maximal nur ca. 50 Minuten fahren. Die E-Busse werden deshalb auch allein in urbanen Gegenden eingesetzt.

Schon seit längerem bekannt ist, dass De Lijn ab 2019 nur noch Busse mit einem alternativen Antrieb ankaufen will. Ab 2025 plant De Lijn den ausschließlichen Einsatz von Elektrofahrzeugen oder Hybridbussen in städtischen Gebieten.

Meist gelesen auf VRT Nachrichten