Crowdfunding für moderne Moschee in Jette

An diesem Wochenende beginnt ein Crowdfunding für den Bau einer neuen und modernen Moschee im Brüsseler Stadtteil Jette. Auffallend dabei ist, dass sich die islamische Gemeinde in Jette weigert, Geld aus Saudi-Arabien anzunehmen. Der Vorsitzende der Gemeinde, Imam Boubker Macbahi, will nicht, dass man seiner vorschreibt, wie sie ihren Glauben leben soll.

Bisher erbrachten Spenden für den Bau der neuen Moschee in Jette eine Summe von rund 324.000 € ein. Den Rest der Mittel, die für die Finanzierung des Projektes notwendig sind, wollen Imam Macbahi und seine Gemeinde über ein an diesem Wochenende startendes Crowdfunding hereinbekommen. Der Imam, der übrigens ein guter Freund von Pastor Dirk Vannetelbosch, dem Pfarrer der Sint-Pieters-Kirche in Jette, will deutlich keinen Einfluss von außen.

So lehnt er Geld aus Saudi-Arabien ab. Spenden aus diesem Land, in dem die konservative islamische Glaubensrichtung des Salafismus Staatsreligion ist, sind immer an Einfluss und Mitspracherecht gebunden und davon will Imam Macbahi nichts wissen. Gegenüber der niederländischsprachigen Brüsseler Nachrichtenplattform BRUZZ sagte er: „Wir wollen ein Kulturzentrum für jeden machen, für Moslems und für Nicht-Moslems.“

Averroës-Moschee

Diese neuzubauende Moschee wird den Namen „Averroës-Moschee“ tragen, nach dem islamischen Gelehrten Averroës (1126-1198 - auch Ibn Ruschd genannt) aus Andalusien. Der marokkanische Berber, Philosoph und Mediziner sorgte dafür, dass in Spanien unter islamischer Herrschaft Moslems, Christen und Juden friedlich miteinander leben konnten. Dies ist für Imam Boubker Macbahi ein inspirierendes Vorbild.

Macbahi plante diese vierstöckige und 1080 m² große Moschee, die als Kulturzentrum auch über eine Bibliothek, über Kursräume für Sprachen, einen Sportsaal, ein Café, einen Fitnessraum und einen Raum für Obdachlose verfügen soll, gemeinsam mit den Architekten Diliano Tifonte und Ahmed Parmakran.

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