Bourgeois will Gespräch mit Bombardier in Brügge

Flanderns Landeschef Geert Bourgeois (N-VA - Foto) bemüht sich um ein Gespräch mit der Führungsetage des kanadischen Schienenfahrzeug-Herstellers Bombardier bezüglich des am Standort Brügge geplanten Stellenabbaus. Dabei geht es um Standortanpassungen, die in Brügge zum Abbau von bis zu 250 Jobs Arbeitsstellen führen könnte.

Am Dienstag trafen sich die Gewerkschaften des Personals bei Bombardier Brügge mit Vertretern der flämischen Landesregierung zu einem Gespräch über den geplanten Stellenabbau an diesem Standort. Bei Bombardier in Brügge werden in erster Linie Straßenbahnzüge für den Nahverkehr und Reisezugwaggons für die Bahn gebaut. Doch eine Umstrukturierung bei dem kanadischen Konzern könnte die Streichung von 250 Stellen an diesem Traditionsstandort mit sich bringen. Das ist etwa die Hälfte des dortigen Personalbestandes.

Ein Grund für diesen Vorgang ist, dass Bombardier bei einer öffentlichen Ausschreibung für den Bau von 146 neuen Trams für die flämische Nahverkehrsgesellschaft De Lijn leer ausgegangen ist. Dieser Auftrag wurde dem spanischen Mitbewerber CAF zugesprochen. Allerdings ist in dieser Frage ein Verfahren vor dem Staatsrat in Brüssel anhängig, denn Bombardier erkennt Probleme bei der Vergabe des Auftrags bei De Lijn.

Bekommt Bombardier Brügge diesen Auftrag nicht, dann brechen für den Standort dunkle Zeiten an. Ministerpräsident Bourgeois hat sich einen vollständigen Überblock über die Sachlage verschafft und zwar bei Bombardier und bei De Lijn. Jetzt will er Bombardier Europachef Per Allmer zu einem Gespräch treffen.

Für die Gewerkschaften am Standort Brügge ist überlebenswichtig, dass der öffentliche Nahverkehr in Flandern seine Bestellungen und Aufträge an den Standort Brügge vergibt. Damit ist nicht nur De Lijn angesprochen, sondern auch die regionale Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft MIVB/STIB und die belgische Eisenbahngesellschaft NMBS/SNCB. Die Bahn soll ihre neuen Doppelstock-Reisezugwagen vom Typ M7 in Brügge bauen lassen, so die Gewerkschaften weiter. Auch ein Ausbleiben dieses Auftrags würde negative Folgen für den Standort haben.

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