Davos: Belgiens Premier macht britischen Investoren den Hof

Auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos hat Belgien am gestrigen Mittwochabend eine gut besuchte Versammlung für internationale Investoren abgehalten, eine so genannte "Power Reception".
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Belgiens Premierminister Charles Michel, der dem Forum im letzten Jahr noch wegen der Geburt seiner Tochter fernbleiben musste, Flanderns Ministerpräsident Geert Bourgeois, die Minister Kris Peeters und Alexander De Croo sowie das Königspaar hießen die Investoren höchstpersönlich willkommen. 

Premier Michel erklärte den Investoren, dass die Lohnnebenkosten in Belgien gesunken seien und dass das Land wieder wettbewerbsfähiger geworden sei. Unternehmen, die nach dem Brexit Großbritannien verlassen wollen, rief er explizit dazu auf, ihre Geschäfte nach Belgien zu verlegen und hier zu investieren.

"Sie erwarten viel von uns, aber wir erwarten auch viel von Ihnen. Ich kann Ihnen versichern, dass das eine Win-win-Situation ist, von der beide Seiten profitieren können", so Michel.

Allerdings, meinen kritische Stimmen im eigenen Land, habe der Permier vergessen, die ganze Wahrheit zu sagen, zum Beispiel, dass die belgische Körperschaftssteuer immer noch viel zu hoch sei und dass sich jedes Projekt von größerem Umfang einem Martyrium endloser Prozeduren gegenüber sehe. Auch habe er nicht erwähnt, dass die Staus hierzulande zu den längsten Europas gehörten und dass Belgien derzeit Pläne ausbrüte, um reiche und etwas weniger reiche Bürger zusätzlich zu besteuern.

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