Belgiens Armee will 5.000 Jobs privatisieren

Das belgische Verteidigungsministerium plant einen Teil seiner Aktivitäten zu privatisieren. Dazu gehören die Logistik, der IT-Bereich, die Gastronomie, die Bewachung von Gebäuden sowie der Unterhalt von Immobilien und Fahrzeugpark. Dies betrifft nach einer Meldung der frankophonen Tageszeitung La Dernière Heure rund 5.000 Stellen bei der Truppe.

Nach Plänen der aktuellen belgischen Bundesregierung soll der Personalbestand bei der Armee bis 2030 von derzeit 32.000 Stellen auf 25.000 Stellen abgebaut werden. Die Auslagerung von Aktivitäten an die Privatwirtschaft sind ein Teil dieser Pläne.

Schon im nächsten Jahr beginnen drei Pilotprojekte und zwar an den Standorten Heverlee (Prov. Flämisch-Brabant), Elsenborn (Prov. Lüttich, DG) und an der Königlichen Militärakademie in Brüssel. Hier werden Teile der Aufgaben an Privatfirmen übergeben und zwar für die Dauer von zunächst drei Jahren. Danach soll der Vorgang analysiert werden, bevor langfristige Verträge ausgeschrieben werden.

Ziel soll sein, die La DH am Samstag meldet, rund 5.000 Jobs, die derzeit noch von Soldaten übernommen werden, in private Hände abzugeben. Diesem Vorhaben stimmte die Regierung im Juni im Rahmen der „Strategischen Vision“ von Bundesverteidigungsminister Steven Vandeput (N-VA) zu.

Unruhe beim Personal

Bei den Soldaten-Gewerkschaften herrscht unterdessen große Unruhe, die Edwin Laureyns von der liberalen Beamtengewerkschaft gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab: „Wir sind, genauso, wie das Personal innerhalb der Verteidigung, sehr verunsichert über das, was da noch alles mit den Beschäftigten passieren wird. Werden sie versetzt werden können, andere Funktionen bekleiden? Können sie bei den Privatfirmen weitermachen? Alle sind verunsichert. Hier werden Projekte gestartet, ohne Deutlichkeit für das Personal.“

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