Anti-Korruptionskatalog für belgische Betriebe

An diesem Freitag haben der Vizepremier und Wirtschaftsminister Kris Peeters sowie Justizminister Koen Geens einen Anti-Korruptionskatalog für belgische Unternehmen im Ausland vorgestellt. Dieser soll die belgischen Unternehmen im Kampf gegen Korruption unterstützen. Die Präsentation erfolgte im Rahmen einer belgischen Unternehmerkonferenz anläßlich des Internationalen Tages gegen Korruption der Vereinten Nationen.

Ziel ist, die Unternehmerwelt im Kampf gegen Bestechung von Amtsträgern zu unterstützen.

Eine Folge der Korruption sei der Rückgang der Arbeitsplätze, steigende Preise für die Verbraucher und große Verluste der Unternehmen.

"Einer jüngsten Studie zufolge, die im Auftrag des Europaparlaments durchgeführt wurde, verliere Europa jährlich 990 Milliarden Euro infolge von Korruption." Das sei mehr als zwei Mal das Gesamt-BIP von Belgien, so Kris Peeters. In einem Pressebericht betonte er, dass Korruption große Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, aber auch auf die Wirtschaft der Länder habe, mit denen die belgischen Firmen Handel betrieben.

"Belgien hat verschiedene internationale Verträge unterzeichnet, um den Kampf gegen Korruption zu verstärken", so Justizminister Koen Geens.

"Der Katalog wird unter anderem in den diplomatischen Vertretungen Belgiens im Ausland ausgelegt. Wir wünschen uns, dass alle Partner Informationen über Korruptionsfälle in Behörden weiterleiten."

Der Katalog besteht aus drei Teilen: Der erste Teil befasst sich mit den aktuellen Vorschriften, die in Kraft sind und zeigt die Vorteile der Befolgung solcher Vorschriften auf, darunter auch eine Begrenzung juristischer Risiken und eine Stärkung des guten Rufe des Unternehmens.

Der zweite Teil gibt praktische Ratschläge, um Korruption auszuräumen, zum Beispiel indem ethische Bedenken genannt werden, ein Verhaltenskodex vorgeschlagen, aber auch ein Verfahren festgelegt wird. 

Der letzte Teil führt Kontaktstellen an, bei denen man sich Rat holen oder Korruption melden kann.

Im Ausland könnte man den Eindruck gewinnen, dass man den Gesetzen Belgiens entgehen könne. Dem sei aber nicht so, heißt es auch von Seiten der belgischen Staatsanwaltschaft.

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