Belgien ist bei Telekom und in der Gastronomie teuer

Nach Untersuchungen des belgischen Wirtschaftsministeriums ist Belgien im Vergleich zu seinen Nachbarländern in den Bereichen Gastronomie und Telekommunikation wesentlich teurer. Bei der Telekom liegt dies am Mangel an Wettbewerb, da mit Telenet und Proximus z.B. im belgischen Bundesland Flandern nur zwei Gruppen am Markt aktiv sind. Warum aber die Gastronomie hierzulande teurer ist, als in den Nachbarländern, wird nicht schlüssig in Erfahrung gebracht.

Das Wirtschaftsministerium hatte in Auftrag von Bundeswirtschafts- und Verbraucherschutzminister Kris Peeters (CD&V) gemeinsam mit dem Nationalen Institut für das Rechnungswesen (nicht identisch mit dem Rechnungshof) nachgeforscht, warum die Inflation in Belgien so deutlich höher liegt, als in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Niederlande. Dabei fiel vor allem auf, dass die Bereiche Telekom und Gastronomie hierzulande deutlich teurer sind, als in den uns umgebenden Ländern.

Seit etwa 2008 sind die Preise im hiesigen Hotel- und Gaststättengewerbe um 25 % angestiegen. In den Niederlanden stiegen die Preise in der Gastronomie im gleichen Zeitraum „nur“ um 17 % und in Frankreich sogar „nur“ um 13 %.

In Sachen Telekom sinken die Preise seit einigen Jahren, doch in Belgien gehen die Tarife nur langsam nach unten und zwar innerhalb der letzten neun Jahre um 6 %. In Deutschland und in den Niederlanden sanken die entsprechenden Preisgefüge hingegen um jeweils rund 14 % und in Frankreich sogar um rund ein Viertel. Dies liegt offensichtlich an der Marktposition der beiden Anbieter in Belgien, Mit Proximus und Telenet sind in Flandern z.B. nur zwei Anbieter mit Komplettangebot (Festnetz, TV, Mobilfunk und Internet) am Markt aktiv.

Diese Analyse treffen ihn hart, so Wirtschaftsminister Peeters am Mittwoch gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion: „Wir müssen jetzt schauen, mit welchen politisch möglichen Maßnahmen wir dem entgegenwirken können. Es hat sich eine eigenartige Evolution in den Cafés, den Restaurants und bei der Telekom ergeben. Wir müssen wohl noch die definitiven Resultate dieser Studie abwarten, um genaue Aussagen darüber machen zu können, wie es dazu kommen konnte.“ Ende Februar 2017 will auch das sogenannte „Preisobservatorium“ auf diese Studie reagieren.

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