Nach Krawallen: Hohe Bußgelder für die Vereine

Nach den Krawallen während des Fußballspiels zwischen dem SC Charleroi und Standard Lüttich am vergangenen Sonntag will die Pro League, der Verband des belgischen Profifußballs, die betroffenen Vereine mit Bußgeldern von je 50.000 € bestrafen. Inzwischen reagierte Standard Lüttich auf die Vorfälle und will seinen Fans keine Tickets mehr für Auswärtsspiele anbieten.

Im Rahmen des Wallonie-Derbys zwischen Charleroi und Standard am 17. Spieltag in der ersten belgischen Fußball-Liga kam es am vergangenen Sonntag im Stadion von Charleroi zu unschönen Szenen, als sogenannte Fans beider Mannschaften Gegenstände, Kracher und Feuerwerkskörper auf das Spielfeld warfen. Dabei wurden die Torhüter beider Mannschaften und Schiedsrichter Serge Gumenny getroffen. Ein Kracher explodierte neben dem Lütticher Keeper, als dieser am Boden liegend von einem Helfer versorgt wurde. Beide erlitten glücklicherweise nur Ohrensausen…

Die Partie musste zweimal unterbrochen werden und nach dem zweiten Abbruch setzte der Schiedsrichter dem Ganzen beim Stand von 1:3 für Standard Lüttich definitiv ein Ende und ließ nicht mehr anpfeifen. Die Pro League möchte den Vorgang mit den Bußgeldern in Höhe von jeweils 50.000 € pro Mannschaft auf sich beruhen lassen und mahnt den SC Charleroi und Standard Lüttich an, dagegen kleine langen juristischen Einsprüche zu erheben. Dabei könnte es letztendlich auch zum Abzug von Punkten kommen.

Alle Fans bestrafen?

Standard Lüttich reagierte auch selber auf die Vorgänge und will den Fans für den Rest der Saison keine Tickets mehr für Auswärtsspiele anbieten. Mario Bronckaerts, der Präsident des Fanclubs ‚Cup of Standard‘, hält das nicht für eine gute Idee, denn damit würden die wirklich Schuldigen nicht bestraft: "Ich stehe absolut und mit 200 % hinter der Forderung, dass das stoppen muss, zumal es gegen die Spieler ging. Das ist keine kleine Sache mehr."

"Doch alle sprechen jetzt über den ‚harten Kern‘, doch die Leute vom ‚harten Kern‘ tun sowas nicht. Also stelle ich mir die Frage, welche Personen das sind und die müssen absolut, absolut aus den Stadien verbannt werden. Das gehört sich nicht auf einem Fußballfeld". Doch ob solche Täter durch die jetzt getroffenen Maßnahmen der Vereinsführung wirklich bestraft werden, wenn alle Fans auswärts ausgesperrt werden, sei dahingestellt. Die echten Fans, die sich nichts zuschulden lassen kommen und die nur hinter ihrer Mannschaft stehen, die würden bestraft, nicht aber randalierende Chaoten.

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