Agfa erleidet Kursverfall nach geplatzter Übernahme

Nach der geplatzten Übernahme der Agfa Gevaert-Gruppe aus Mortsel bei Antwerpen durch die deutsche TecDax-Firma CompuGroup aus Koblenz verlieren die Aktien des belgischen Unternehmens an Wert, während sich die CompuGroup-Anleger offenbar erleichtert fühlen. Am Donnerstag in der vergangenen Woche teilten beide Unternehmen mit, dass die Gespräche beendet wurden.

Bei Börsenstart am Freitagmorgen verlor Agfa Gevaert an der Brüsseler Börse sogleich rund ein Drittel seines Aktienwertes. Demgegenüber legten die Kurse am TecDax in Deutschland für die CompuGroup um 1 % zu leicht zu, nachdem das Aus für die Gespräche mit dem belgischen Druck- und Grafik-Spezialisten verkündet wurde.

Die Übernahmegespräche zwischen dem belgischen Druck-, Healthecare, Grafik- und IT-Spezialisten Agfa Gevaert und der deutschen CompuGroup, die Anwendungssoftware zur Unterstützung ärztlicher und organisatorischer Tätigkeiten in Arztpraxen, Apotheken, medizinischen Laboratorien und Krankenhäusern produziert, dauerten nur etwa drei Wochen.

Investoren in Deutschland hätten der geplanten Übernahme des weit größeren Unternehmens aus Belgien von Beginn an skeptisch gegenübergestanden und befürchtet, dass die hohen Pensionsverpflichtungen von Agfa in Großbritannien, den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Deutschland eine Bürde für CompuGroup werden, meldeten das deutsche Handelsblatt und die flämische Tageszeitung De Morgen dazu.

Eine vollständige Übernahme wäre für CompuGroup strategisch wohl keine gute Sache gewesen, erklärten die Analysten der flämischen Allfinanzgruppe KBC dazu. Agfa wäre wohl nicht bereit dazu gewesen, mit der Medizintechnik-Sparte nur sein renditeträchtigstes Geschäft abzugeben. Weder bei Agfa Gevaert, noch bei CompuGroup waren Kommentare zum Ende der Übernahmegespräche zu vernehmen.

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