Nettolöhne in Belgien sind niedriger als in vielen anderen Ländern Europas

Die belgischen Arbeitnehmer verdienen einen niedrigeren Nettolohn als ihre Kollegen in den meisten anderen europäischen Ländern. Nur in Griechenland, Dänemark und Italien behalten Arbeitnehmer am Ende des Monats noch weniger von ihrem Gehalt übrig. Das geht aus der jährlichen Lohnstudie des Beratungsbüros Deloitte hervor.

Ein Arbeitnehmer mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von ungefähr 70.000 Euro, behält hierzulande nicht einmal 40.000 Euro über (siehe Grafiken unten). In der Schweiz, Tschechien und in Malta ist der Unterschied zwischen Brutto und Netto wiederum am kleinsten.

Insbesondere die höheren Löhne werden in Belgien hoch besteuert. Der höchste Steuertarif wird hierzulande bereits auf relativ niedrige Einkommen (38.080 Euro) angewandt. In Schweden bezahlen Arbeitnehmer zum Beispiel erst ab einem jährlichen Einkommen von 65.947 Euro den höchsten Steuertarif.

Bezahlbare Mieten und relativ viel Kindergeld

Doch wenn man die Lebenshaltungskosten und das Kindergeld mit einrechnet, schneidet Belgien etwas besser ab, sagt Patrick Derthoo von Deloitte. So ist das Wohnen in diesem Land noch relativ bezahlbar. Auch gibt es verglichen mit anderen Ländern in Europa relativ viel Kindergeld. Somit liegt der belgische Arbeitnehmer wiederum in der europäischen Mitte.

Die Lebenshaltungs- und Wohnkosten in Brüssel sind beispielsweise immer noch niedriger als in den Hauptstädten der Nachbarländer (Luxemburg, London und Paris). "Was das verfügbare Einkommen betrifft, schneidet der Belgier mittelmäßig ab", erklärt Patrick Derthoo von Deloitte weiter. "Wir schneiden zwar schlechter ab als die Deutschen und die Luxemburger, aber immer noch besser als die Niederländer, Franzosen und Briten. Die Mietkosten in Belgien sind angemessen und wir können von einem ziemlich hohen Kindergeld profitieren."

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