Belgiens Reinigungssektor soll gesäubert werden

Belgiens Staatssekretär für den Kampf gegen Betrug, Philippe De Backer (Open VLD) will gemeinsam mit den Gewerkschaften und den Arbeitgebern den Reinigungssektor in Augenschein nehmen. Dabei wird an einem Plan gearbeitet, der in diesem Sektor gegen Betrug, Schwarzarbeit und unehrlichem Wettbewerb zu Felde ziehen soll.

Staatssekretär De Backer (kl. Foto) sieht in seinem Plan 15 Maßnahmen vor, die im Reinigungssektor für Transparenz, verwaltungstechnische Vereinfachung und Digitalisierung sorgen soll, wie er am Dienstag gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion erklärte. Dabei geht es unter anderem um ein System, mit dem registriert werden soll, wann die Arbeitnehmer ihre Schicht beginnen und wann sie wieder Feierabend machen:

„Dabei geht es nicht um ein System, mit dem die Zeit registriert werden soll, sondern einfach nur um eine Möglichkeit festzuhalten, wann man beginnt und wann man aufhört. Das soll dazu führen, dass in diesem Sektor endlich deutlich wird, wer wann und wo beschäftigt wird. Dann können die Inspektionen nachvollziehen, dass richtig und korrekt gearbeitet wird, sowohl bei Unternehmen aus dem Inland, als auch aus dem Ausland.“

In den Augen von Staatssekretär De Backer ist Sozialdumping vor allem ein Phänomen der sogenannten Detachierung von Unternehmen meist aus Osteuropa, also der Entsendung von Arbeitnehmern, die von ihren Arbeitgebern in ein anderes EU-Land geschickt werden, um dort während eines begrenzten Zeitraums eine Dienstleistung zu erbringen.

Wichtiger Wirtschaftsbereich

Der Plan, den De Backer und die Sozialpartner in Belgien gemeinsam ausarbeiten, soll dazu führen, dass alle Arbeitnehmer aus diesem Sektor die gleichen garantierten sozialen Rechte bekommen. Doch auch die Unternehmen sollen damit auf eine ehrliche Weise mit einander in den Wettbewerb treten können. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll ab Januar 2017 starten. Der Reinigungssektor ist mit rund 43.000 Beschäftigten ein wichtiger wirtschaftlicher Bereich in Belgien.

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