Vom Abbruchgelände zum Shopping-Mekka

Das neue Shoppingcenter Docks Bruxsel an der Lambermontlaan ist eröffnet. Schon vor Einlass um 10 Uhr warteten zahlreiche Kunden vor den Türen des Komplexes. Insgesamt werden an diesem Eröffnungstag rund 20.000 Besucher erwartet.

Der Betreiber, das Immobilienunternehmen JLL Belgien, ist zuversichtlich. In den kommenden vier Tagen - das heißt einschließlich Sonntag - will man 120.000 Menschen bedienen.

Die Geschäftsräume in der Shopping-Mall seien zu 100 Prozent vermietet, heißt es weiter. Das sei außergewöhnlich bei einem Neubau.

Ob das Einkaufszentrum einen Mehrwert für Brüssel bedeutet, darüber gehen die Meinungen allerdings auseinander. Während die einen davon überzeugt sind, dass für jedes Geschäft, das hier aufmache, ein anderes woanders schließen müsse, betonen andere: "Wir wohnen in der Brüsseler Peripherie, für uns ist das praktisch, da die Entfernung in die Innenstadt viel größer ist."

Bürgermeister, Ivan Mayeur (PS), der bereits am Mittwochabend einen Willkommensgruss im Shoppingkomplex Docks Bruxsel loswerden wollte, sprach jedenfalls von einer "gesunden Konkurrenz", die mit Projekten wie diesem Einkaufszentrum stimuliert würde.

Für das Viertel ist das Zentrum vielleicht ein Segen. Es könnte dadurch eine Aufwertung erfahren. Allerdings könnte das Zentrum auch eine Anhebung der Wohnpreise in der Gegend zur Folge haben.

Zwar wird das Handelsangebot damit erweitert, doch Kritiker weisen jetzt schon darauf hin, dass das Angebot keineswegs, wie einst von der Regierung versprochen, komplementär sei. "Die Hälfte der 90 Geschäfte in Docks sind Kleidergeschäfte, die wir so gut wie überall in Belgien finden können", meint die Plattform für nachhaltlige wirtschaftliche Entwicklung.

Docks Bruxsel

Das Projekt unweit des Kanals von Brüssel, einem verarmten Viertel, das heißt in einer sogenannten Problemzone gelegen, hat insgesamt 210 Millionen Euro gekostet. Docks hat eine Oberfläche von 60.000 m².

Geplant ist, dass die gesamte Kanalzone in eine neue, ansehnliche Wohnzohne mit neuer "Stadtansicht" umgewandelt wird. Mit dem Einkaufszentrum sollen insgesamt 2.000 Arbeitsplätze (direkt und indirekt) geschaffen werden.

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