Prozessauftakt: Wesphaels Wort gegen das der Ermittler?

Vor dem Schwurgericht in Mons war an diesem Montagmorgen Prozessauftakt gegen Bernard Wesphael. Wesphael ist ein ehemaliger wallonischer Politiker und der Mitbegründer der französischsprachigen Partei der Grünen, Ecolo. Wesphael steht wegen Totschlags vor Gericht.

Ihm wird vorgeworfen, vor drei Jahren seine Frau in einem Hotel in Ostende getötet zu haben. Wesphael selbst behauptet, er sei unschuldig. Nach seiner Darstellung habe seine Frau Selbstmord begangen.

Die Geschworenen müssen sich 3 Wochen lang über den Fall beugen. Die Frage ist, hat er es getan oder nicht?

Der Bericht des Gerichtspsychiaters ist verheerend für Wesphael. Der Psychiater beschreibt den ehemaligen Politiker als jemand, der extrem gut lügen könne, sogar bei Dingen, die unmittelbar widerlegt werden können.

Es gibt nur wenige Zeugen, daher steht das Wort Wesphaels gegen das der Ermittler und Experten. Vereinzelt wird deshalb schon ein Vergleich zum so genannten "Fallschirmmord" angestellt. In diesem Fall hat es damals auch so gut wie keine Zeugen gegeben und auch hier stand das Wort der Angeklagten gegen das der Ermittler.

Zum Prozessauftakt ist das Sicherheitsaufgebot erhöht. Wegen des großen Publikumsinteresses wurde im Justizpalast ein zweiter Saal zur Verfügung gestellt, in dem die Anhörung übertragen wird.

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