Gewalt in Beziehungen: 25 % der Täter sind Frauen

Eine von vier Anzeigen wegen häuslicher Gewalt schildert als Täter ein Frau. Das geht aus einer Untersuchung des Bundesinstituts für Kriminalistik und Kriminologie hervor, schreibt die Zeitung De Standaard. Meistens handelt es sich um Gewalt von beiden Seiten.

Die Untersuchung beruht auf Datenerhebungen aus dem Jahr 2010. Jüngeres Zahlenmaterial lässt jedoch annehmen, dass diese noch stets relevant sind.

Nuancierte Analysen

2014 nahm die Bundespolizei 40.150 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt auf. In 26 % der Fälle handelte es sich beim Täter um eine Frau.

Der Bericht nuanciert die Datenanalyse in wichtigen Punkten. Gewaltdelikte von Frauen werden weniger häufig bewiesen als von Männern verübte Gewalt (56 % ggü. 75 %).

Eine Frau greift auch häufiger zu psychologischer Gewalt, u. a. durch Erniedrigen, Schikanieren oder Auslachen des Partners. In 45 % der von Frauen verübten häuslichen Gewalt handelt es sich tatsächlich um Körperverletzung.

Gewalt beruht auf Gegenseitigkeit

Dem Bericht der Bundesbehörde zufolge tritt weibliche Gewalt häufiger in einer gewalttätigen Zweierbeziehung auf: "Häusliche Gewalt ist fast immer das Ergebnis einer Interaktion zwischen zwei Menschen", sagt Guy Van Der Vurst, Teamkoordinator einer Beratungsstelle für Partner in Ostflandern: "Selten ist es nur ein Partner, der die Schläge einsteckt. Meistens interagieren die Partner und braucht jeder seine eigenen Waffen."

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