Belgien schaut zufrieden auf Olympia zurück

Nach einem Empfang im belgischen Konsulat in Rio de Janeiro ist die Delegation aus unserem Land wieder auf dem Heimweg. Im Gepäck der Belgier befinden sich gleich 6 Medaillen und auch 19 so genannte „Olympische Diplome“. Das sind Belgien-eigene Auszeichnungen für Sportler, die in ihren Finalen unter die besten 8 gekommen sind. Jetzt richten sich alle Blicke auf die Spiele in Tokyo in vier Jahren.

Gold für Nafi Thiam im Siebenkampf, Gold für Greg Van Avermaet im Straßenradrennen, Silber für die Red Lions in Hockey, Silber für den Schwimmer Pieter Timmers auf den 100 m-Freistil, Bronze für Jolien D’hoore im Omnium beim Bahnradrennen und noch einmal Bronze für Judoka Dirk Van Tichelt. Das ist eine Bilanz, die sich für ein so kleines Sportland, wie Belgien, durchaus sehen lassen kann.

Doch hinzu kommen noch einige Topleistungen von belgischen Sportlern, denen ein hierzulande so genanntes „Olympisches Diplom“ verliehen wird. Diese Auszeichnung vergibt das Belgische Olympische Komitee (BOIC) für Ergebnisse in der Top 8 während Finalläufen und hier gibt es noch einiges aufzuzeigen:

Thomas Pieters, 4. Rang im Golf; Belgian Tornados, 4. Rang in der 4X400 m-Staffel; Evi Van Acker, Rang 4 bei den Laser-Radial-Seglerinnen; Jaouad Achab, Rang 5 im Taekwondo (Männer); Raheleh Asemani, Rang 5 im Taekwondo (Frauen); Schwimmstaffel der Männer, Rang 6 im 4X100 m-Freistil; Elke Vanhoof, Rang 6 im BMX; Marten Van Riel, Rang 6 im Triathlon; Louis Croenen, Rang 8 im 200 m-Schmetterling; Schwimmstaffel der Männer, Rang 8 im 4X200 m-Freistil; Dennis Goosens, Rang 8 im Turnen an den Ringen; Thomas Van der Plaetsen, Rang 8 im Zehnkampf.

Tokyo in vier Jahren

Das BOIC hatte für die Spiele in Rio vier bis fünf Medaillen vorhergesehen, doch es wurden für Belgien fast bessere Spiele als in Atlanta 1996. Und nach London vor vier Jahren wurden „nur“ 14 „Olympische Diplome“ verliehen. Jetzt schon Erwartungen für Tokyo zu äußern liegt den belgischen Olympia-Verantwortlichen fern, doch alle Augen richten sich nach den erfreulichen Leistungen von Rio doch schon in Richtung der kommenden vier Jahre.

Dazu, so verlautete aus BOIC-Kreisen, müsse man wieder mehr nationale Strukturen aufbauen. Seit den letzten Staatsreformen in Belgien ist Sport Ländersache und vieles läuft parallel. Dies, so sagen auch viele hiesige Sportler selbst, müsse im Hinblick auf Olympia-Qualifikationen besser koordiniert werden.

Flandern bereitet sich auf Tokyo vor

Flanderns Landessportminister Philippe Muyters (N-VA – kl. Foto) freute sich am Rande der Abschlussfeier in Rio über das gute Abschneiden von Team Belgium.

Er fühlt sich im Vorgehen Flanderns im Hinblick auf Olympia bestätigt: „Alle Sportarten, auf die wir uns nach London fokussiert haben, brachten und Auszeichnungen. (…) Nach London haben wir 10 Fokus-Sportarten ausgewählt und um diese Sportarten herum alle Aktivitäten an einem Campus konzentriert. In Antwerpen sind das Hockey und Schwimmen und in Gent zum Beispiel Turnen und Bahnradfahren. So können wir in die richtige Infrastruktur investieren, Talente zusammenbringen und unsere Kräfte bündeln.“

Für Dezember, nach einer gründlichen Analyse der belgischen Teilnahme in Rio, kündigte Muyters einen Aktionsplan im Hinblick auf Rio 2020 an: „Dann wollen wir noch besser sein. (…) Wir werden auf ein Totalpaket um einige bestimmte Sportarten setzen mit einer guten Infrastruktur, mit guten Coaches und wissenschaftlicher Unterstützung. Wir wollen auf inspirierende Sportarten setzen. Medaillen gewinnen ist nur eine Sache aber ich will mit Spitzensport auch Jugendliche motovieren und bewegen.“

Schon jetzt können sich z.B. die Hockey-Vereine in Belgien kaum noch vor Einschreibungen retten….

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