Türkische Studenten und Akademiker wollen nach Belgien

Einer Umfrage der Zeitung De Morgen zufolge wollen stets mehr Studenten und Akademiker an belgischen Universitäten studieren oder dozieren. Die Säuberungsaktionen der türkischen Regierung nach dem gescheiterten Putsch richten sich auch gegen die Bildungseinrichtungen in der Türkei.

"Ja, wir erhalten viele Anfragen", sagt Rektor Rik Torfs von der Universität in Leuven: "Z. B. von Dozenten. Manche haben Angst, um zurückzukehren. Andere rufen uns aus der Türkei an und mögen einen laizistischen oder religiösen Hintergrund haben ... Alle haben Schwierigkeiten mit der Strategie von Erdogan."

Studenten aus der Türkei können sich ohne Weiteres an einer belgischen Universität oder Hochschule einschreiben. Für Dozenten liegen die Dinge anders: "Die Auswahlverfahren sind streng", so Torfs, "Aber wir können Gastprofessoren einladen und untersuchen, wie dies auf einer strukturellen Basis geschehen kann."

 

An der Freien Universität Brüssel (VUB) wurde bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Anfragen aus der Türkei aufzufangen. Rektor Paul De Knop macht sich mittelfristig auf einen Anstieg gefasst. Studenten müssen allerdings die Sprachen (Niederländisch und Englisch) begreifen und ein anerkanntes Zulassungsdiplom für den Hochschulunterricht in der Tasche haben.

De Knop trifft am Freitag mit der flämischen Unterrichtsministerin Crevits (CD&V) zusammen, um den Handlungsspielraum der Bundes- und Landesbehörden in dieser Sorge zu erörtern.

Möglicherweise folgt auf die Säuberungsaktion ein brain drain aus der Türkei. Gegenwärtig habn die türkischen Behörden allerdings ein Ausreisestopp verhangt.

 

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