Verschärfte Kameraüberwachung nach Brussels Airport

Die schwer bewaffneten Polizisten auf den Zufahrtswegen nach dem Brüsseler Flughafen werden sobald wie möglich durch Überwachungs- und Erkennungskameras ersetzt. Das meldet das Bundesinnenministerium.

Die Kameras sind mit einer Software ausgerüstet, die u. a. Kfz-Kennzeichen lesen und die Daten zur Frühwarnung bei verdächtigen Fahrzeugen verwenden.

"Polizeileitung und Politik für neue Anschläge verantwortlich"

"Mit den ANPR-Kamerasystemen wird kein einziges Fahrzeug ohne Kontrolle bis zum Flughafen gelangen", sagte der Sprecher des Bundesinnenministers Jan Jambon (N-VA): "Sie werden die Polizei- und Sicherheitskräfte entlasten, die erneut für Aufgaben im Flughafen selbst bereitgestellt werden können.

Auch im Flughafengebäude in Zaventem werden Kameras mit Gesichtserkennungssoftware installiert, die gewisse Personen gezielt verfolgen können.
 

Der Kameraüberwachungsschild soll bereits in den nächsten Tagen operativ sein.  Polizisten werden dann nur noch an bestimmten Standorten für extra Kontrollen abbestellt.

Die Polizeigewerkschaft VSOA reagiert skeptisch auf die Ankündigung aus dem Bundesinnenministerium: Überwachungsmannschaften werden konstant abgebaut. "Wir haben die Nase voll", so Gewerkschaft:ler Vincent Gilles: "Wenn es wieder zu einem Anschlag kommt, tragen Polizeileitung und Politik Mitverantwortung."

Besser für den Flughafen

Flughafenbetreiber Brussels Airport begrüßt dagegen die Verschärfung der Kameraüberwachung auf den Zufahrtswegen. "Mit diesen hochtechnologischen Systemen verbessern wir den Flughafenservice", so der Flughafenvorsitzende Marc Descheemaecker zuversichtlich.

Seit den Anschlägen vom 22. März  finden auf den Zufahrtswegen nach Zaventem bemannte Personen- und Fahrzeugkontrollen statt. Brussels Airport hatte unter diesen strengen Sicherheitskontrollen und den Auswirkungen auf den Verkehr die Konkurrenz der nahegelegenen Flughäfen, darunter Schiphol, zu spüren bekommen.

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