Belgien: Jeder sechste Selbständige gilt als arm

Im vergangenen Jahr galten rund 111.500 hauptberufliche Selbständige in Belgien als arm, weil sie auf Jahresbasis weniger als 12.500 € auf ihren Konten stehen hatten. Nach der europäischen Norm liegen das Existenzminimum und die Armutsgrenze für alleinstehende Selbständige bei einem Kontostand auf Jahresbasis bei 13.020 €.

Nach einer Meldung des Neutralen Selbständigen-Verbandes NSZ für Flandern und Brüssel, aus der die flämische Tageszeitung Het Nieuwsblad und die Gratiszeitung Metro zitieren, hat das Nationale Institut für Sozialversicherungen für Selbständige errechnet, dass in Belgien im vergangenen Jahr fast 705.000 Personen hauptberuflich auf Selbständigenbasis arbeiteten.

Das bedeutet laut NSZ, dass jeder sechste Selbständige in Belgien mit seinem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze bleibt. Die Krise mag weitgehend vorbei sein, so NSZ-Managerin Christine Mattheuws, „doch die Armut unter den Selbständigen bleibt hoch und sie bleibt auch oft im Verborgenen.

Dyzo, eine Vereinigung, die sich um in Not geratene Kleinunternehmer kümmert, gibt in diesem Zusammenhang an, dass sich die Zahl der Selbständigen, die hier um Hilfe bitten, in den vergangenen drei Jahren von rund 1.200 auf etwa 2.400 verdoppelt habe.

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