Entwarnung in Brüssel: Falscher Alarm

Im Zentrum von Brüssel lief am Mittwochnachmittag ein Großeinsatz der Polizei, weil auf dem Platz vor der Oper eine verdächtige Person gemeldet worden war. Der Platz wurde sofort geräumt. Der Verdächtige konnte schnell lokalisiert werden. Der Einsatz wurde kurz vor 18.00 Uhr beendet. Es handelte sich um einen Studenten, der die Strahlungsbelastung in Brüssel messen wollte.

Der Mann trug einen langen Wintermantel aus dem Drähte hingen. Er konnte inzwischen dingfest gemacht werden und der Minenräumdienst DOVO überprüfte die Person. Der Mann war einem Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma aufgefallen und der sofort Alarm schlug.

„Wir haben eine Sicherheitszone eingerichtet und Spezialeinheiten sind vor Ort“, sagte Polizeisprecherin Ilse Van De Keere gegen 14:00 Uhr. Weitere Informationen gab die Polizei vorerst nicht frei.

Auch die Straßen in der Nähe des Opernplatzes (Muntpein, Place de la Monnaie) und die dortige Bibliothek wurden geräumt. Der Opernplatz liegt in der Brüsseler Altstadt und dort ist immer sehr viel los. Auch die öffentlichen Nahverkehrsmittel in dem Viertel wurden stillgelegt.

„Polizei und Soldaten haben eine Seite des Platzes vollständig gesperrt“, berichtete die VRT-Journalistin Ihsane Chioua Lekhli, die vor Ort ist. „Wir sehen viele Polizeifahrzeuge und einen Wagen des Minenräumdienstes DOVO. Die Aktion läuft an der Kreuzung Greepstraat/Schildknaapstraat, am Eingang des Parkhauses.“ Die Sicherheitszone wurde schnell ausgeweitet.

Kein Terrorist

Die Polizei teilte um 17:00 Uhr mit, dass die Lage unter Kontrolle sei. Auf verschiedenen Kneipenterassen in nur wenigen dutzend Metern Entfernung, genossen die Menschen unterdessen das warme Sommerwetter.

Der Großeinsatz dauerte insgesamt fünf Stunden. Der junge Mann blieb während der ganzen Zeit passiv und betrug sich sehr verdächtig. Die Polizei kündigte an, sie werde Anzeige erstatten und auf Rückzahlung der entstandenen Kosten klagen.

Der Student wurde von einer Sondereinheit festgenommen. Es stellte sich glücklicherweise heraus, dass er kein Terrorist ist. Unter seinem Wintermantel versteckte er Metallplatten, mit denen er eigenen Aussagen zufolge die Strahlungsbelastung in Brüssel messen wollte.

Weil es heute in Brüssel 33 Grad heiß war, hatte der sich der Mann um 12:50 Uhr mit dem Wintermantel sehr verdächtig gemacht. Seit den Brüsseler Terroranschlägen vom 22. März liegen in der belgischen Hauptstadt die Nerven blank. Deshalb führt der kleinste Verdacht zu einem Großeinsatz der Polizei.

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