Sollen Belgier anstelle der Briten EU-Vorsitz 2017 übernehmen?

Falls nötig, sei Belgien bereit, den Vorsitz der Europäischen Union für das zweite Halbjahr 2017 anstelle des Vereinigten Königreichs zu übernehmen. Der Grund für dieses Vorpreschen Belgiens: Das Vereinigte Königreich sei dann normalerweise mitten in den Verhandlungen zum Brexit. Das hat Außenminister Didier Reynders an diesem Samstag der Presseagentur Belga mitgeteilt.

Die Idee wurde erstmals beim Nato-Gipfel letzte Woche in Warschau geäußert.

"Mein erster Kollege hat mich gefragt, ob es wahr sei, dass wir den Vorsitz übernehmen wollen", so Reynders. Das Szenario war eindeutig schon in den europäischen Institutionen besprochen worden. Nach Beratungen mit der Regierung, hatte Reynders am Rande des Asien-Europa-Gipfels (Asem) in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator die Gelegenheit, diese Möglichkeit mit seinen europäischen Kollegen und Repräsentanten der europäischen Einrichtungen zu besprechen.

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, stünden einem eventuellen belgischen Vorsitz positiv gegenüber, heißt es.

Ein zusätzlicher Vorsitz 2017 würde keine großen Kosten mit sich bringen, weil hierfür einfach die Gebäude der EU genutzt würden. Belgien hatte bereits 2001 und 2010 den Vorsitz inne, der nächste Termin war für 2024 angesetzt.

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